Archiv der Kategorie: Produktivität

Navigationssystem für Unternehmer – Tim Ferriss‘ Fragenkatalog

Einer der letzten Tim Ferriss Podcast-Episoden die ich angehört habe befasste sich mit Fragen/Einzeilern die sein sein Leben verändert haben. Ich möchte euch die Fragen hier gern vorstellen und meine eigenen Hinweise/Interpretationen geben.

1. Was wenn ich 48h lang das Gegenteil mache?

Die Idee dahinter ist ein Klassiker: Anstatt zu tun was alle tun, sollte man sich fragen ob es in der Gegenrichtung nicht mehr zu holen gibt. Ein paar Beispiele aus dem e-Commerce:

  • Alle reden von Amazon. Was wenn ich mich statt dessen auf Ebay oder Dawanda konzentriere?
  • Alle reden von FBA. Was wenn ich mein eigenes Warenhaus aufbaue und Ware verkaufe die Amazon nicht lagern will?
  • Alle sagen, dass man Elektronik, Nahrungsmittel, Spielwaren oder Zerbrechliche Güter nicht verkaufen soll. Was wenn ich der Spezialist für z.B. Glaswaren werde?

2. Für was gebe ich viel zu viel Geld aus? Was kann ich selbst gut gebrauchen?

Diese Frage hat mit Produktfindung zu tun. Tim nutzte diesen Ansatz um sein erstes eigenes Produkt (Nahrungsergänzungsmittel bzw. Cognitive-Enhancement) zu entdecken. Denn obwohl er nicht viel Geld hatte, war er selbst bereit dafür viel Geld auszugeben. Das Internet macht es möglich Nischen zu bespielen die sonst nicht funktionieren würden. Wenn du in deinem Dorf der einzige Bodybuilder bist, klingt das nicht nach einem Markt. Durch das Internet verknüpfst du aber die Freaks aus allen Dörfern. Und plötzlich macht ein Shop für Bodybuilder, Jäger oder Piercings Sinn. Die Frage nach dem Geld ist dabei besonders wichtig. Denn wenn du z.B. Teil einer abstrusen Community bist, aber alle Mitglieder dieser Community inkl. du selbst extrem Kostensensibel sind, dann wird die Nische nicht viel Geld einbringen.

3. Was würde ich machen, wenn ich 10 Mio Dollar hätte? Was ist mein wirkliches Zieleinkommen?

Die Frage hat etwas mit Lifestyle zu tun, also indirekt mit Amazon. Nicht jeder muss versuchen FBA-Sellerlevel 8 zu erreichen. Manchen reicht es vielleicht schon jeden Monat 4000€ nach Steuern auf dem Konto zu haben. Die Idee hinter dieser Frage ist es, sich seinen eigenen Finanzbedarf zu verdeutlichen. Ich reiß das nur mal kurz an. Detailliert macht das z.B. Tony Robbins in Money, Master The Game.:

  • Schreibt euch eine Liste mit Dingen auf die ihr gern tun würdet, wenn ihr Millionär wärt.
  • Recherchiert was die Dinge tatsächlich kosten. Bezieht auch Alternativen mit ein (anstatt das eigene Flugzeug zu kaufen, kann man auch eines Chartern. Oder man fliegt „First Class“. Siehe hier)
  • Rechnet den tatsächlichen Finanzbedarf aus.

Ihr werdet feststellen, dass die Dinge die ihr als Millionär machen wollt, alle deutlich weniger als eine Million kosten. Damit könnt ihr nun euren eigenen Finanzplan aufstellen in dem FBA dann seine Rolle spielt.

4. Was ist das schlimmste das passieren kann? Kann ich wieder zu meinem aktuellen Status zurück kehren?

Das ist die Frage die man sich am Anfang einer Reise/Entscheidung stellen sollte. Was ist realistisch das schlimmste was passieren kann. Falls ihr z.B. den Sprung in die Selbstständigkeit wagt: Könnt ihr wieder zurück? Könntet ihr einen vergleichbaren Job finden wie ihr ihn aktuell habt? Wenn ja, was gibt es zu verlieren?
Wenn ihr Ware aus China importiert: Was wenn der Zoll die Ware beschlagnahmt und auf eure Kosten vernichtet? Seid ihr dann Insolvent? Wenn nein, was ist das Problem?

Es geht hier nicht darum Kamikaze-Missionen zu rechtfertigen. Ihr sollt z.B. beim Zollbeispiel immer noch versuchen alles zu tun was nötig ist, damit der Zoll keinen Grund hat die Ware zu beschlagnahmen. Es geht hier nur darum, euer Worstcase Szenario einmal zu quantifizieren.

5. Was wenn ich nur 2h pro Woche an meinem Business arbeiten könnte, was würde ich tun?

Hier geht es um die 80/20 Regel. Was sind die wirklich wichtigen Dinge in meinem Business? Was kann ich automatisieren oder auslagern? Wie kann ich mich selbst aus dem Business weg optimieren um ein System zu schaffen was Geld für mich verdient.

Für FBAler heißt das z.B. muss ich wirklich selber Labeln? Wie kann ich Nachschubbestellung oder Rechnungserstellung automatisieren? Ist es wirklich Sinnvoll das Listing ein dreizehntes Mal zu optimieren, oder sollte ich nicht lieber ein zusätzliches Produkt finden?

6. Was wenn ich es Anderen erlaube Entscheidungen bis 100, 500 oder 1000$ zu treffen?

Diese Frage betrifft Unternehmer mit Angestellten/Virtuellen Assistenten. Tim trainierte seine VAs so, dass diese Entscheidungen (z.B. Kundenrückerstattungen) selbst treffen konnten. Anfangs kontrollierte er ihre Entscheidungen wöchentlich, später monatlich. Irgendwann merkte er, dass in 99% der Fällen die Entscheidungen so gut waren, dass er nicht intervenieren muss. Dadurch konnte er sich Themen widmen, die seine Marke nach vorn bringen.

7. Was ist der am wenigsten überlaufene Kommunikationskanal?

Als Tim sein erstes Buch (4HWW) vorstellen wollte, nutzte er diesen Ansatz um mit Bloggern ins Gespräch zu kommen. Er fand heraus, dass alle versuchen mit Bloggern primär via Email und sekundär via Telefon Kontakt aufzunehmen. Obwohl er diese beiden Kanäle als seine Stärke ansah nutzte er statt dessen den weniger überlaufenen Kommunikationskanal: Er ging zu einer Messe und setzte sich da in die „Blogger-Launch“ um persönlich ins Gespräch zu kommen. Seine Kalkulation: Anstatt einer von 500 Emailschreibern wollte er lieber einer von 5 Gesprächspartnern sein.

8. Was wenn ich mein Produkt nicht direkt bewerben kann?

Als Tim sein zweites Buch (4HBody) vorstellte merkte er, dass er die Aufmerksamkeit der Medien nicht direkt bekommen konnte. Statt dessen verwendete er folgende Strategien:

  1. Lenke die Aufmerksamkeit auf Leute/Beispiele aus dem Buch.
  2. Schreibe über andere/nicht im Buch erhaltene Verrückte Sachen die nur den Spirit des Buchs teilen.
  3. Versuche einen neuen Begriff populär zu machen (er schaffte dies mit „Lifestyle Design“)
  4. Mach den Launch selbst zu einer Story und beschreibe ihn im Detail als Content für deinen Blog. (Verkauf die Story über das Produkt statt das Produkt)

9. Was wenn ich meinen eigenen realen MBA aufsetzen würde?

Die Idee des eigenen MBA beschreibt Tim auf seinem Blog. Anstatt viel Geld an einer Uni auszugeben legte er das Geld in einen Topf (Fund) den er dazu benutzte in Startups zu investieren. Dabei ging er davon aus, dass er alles Geld in diesem Topf verlieren würde (wie auch beim Studium). Sein Ziel war es statt dessen in den nächsten zwei Jahren mit dem Geld so viel über Investing zu lernen wie möglich. Sein MBA war nebenbei erfolgreich. Verloren hat er kein Geld, allerdings ging es darum etwas zu lernen. Am Ende des Artikels beschreibt er andere Fächer (statt Business) um „Real World“ Erfahrungen zu sammeln.

10. Muss ich das Geld so zurück verdienen wie ich es verloren habe?

Die Idee ist hier: Falls ein Unternehmen mal in die Hose geht, muss man nicht zwingend in der selben Branche die Verluste wieder rein holen. Tim hatte Pech mit einer Immobilie. Anstatt über Vermietung sein Geld wieder herein zu holen, hat er die Immobilie mit Verlust verkauft und statt dessen seine Zeit in etwas investiert was höhere Returns verspricht. Durchaus eine Idee die ich im Kopf behalten sollte – als e.On Aktionär… 🙁

11. Was wenn du nur „Weglassen“ kannst um Probleme zu lösen?

Die Idee dahinter ist, sich zuerst auf das wesentliche zu fokussieren und nicht zu versuchen von 0 auf 100 zu starten. Tim bringt ein Beispiel eines seiner Investment-Startups. Das Startup wurde Umbenannt und die Website musste zügig komplett umgestaltet werden. Man hatte jedoch nicht genug Kapazität um die Umgestaltung komplett vorzunehmen. Man hatte jedoch genug Manpower um Funktionen zu deaktivieren und erstmal nur die Kernfunktionalität im neuen Design anzubieten. Dadurch stieg am Ende sogar die Conversion-Rate, da Nutzer nicht von Funktionen abgelenkt wurden.

12. Welche Systeme muss ich etablieren um 4 bis 8 Wochen offline zu gehen?

Diese Überlegung ist vielschichtig. 4-8 Wochen ist lang genug um nicht dem Irrglauben zu verfallen, man könnte nach der „Rückkehr“ die liegengebliebene Arbeit aufholen. D.h. man ist gezwungen sich andere Automatismen zu überlegen. D.h. welche Dienstleistungen kann ich einkaufen, was kann ich outsourcen, was kann ich weglassen etc. um nicht selbst in den Prozess involviert zu sein.

Der Vorteil ist, dass diese System auch dann bestehen bleiben, wenn man wieder Online ist. Nur plötzlich hat man weniger Arbeit und kann sich auf die wesentlichen Dinge (Geschäftssteigerung) fokussieren.

13. Jage ich die Antilope oder die Feldmaus?

Hierbei geht es um eine Metapher: Der Löwe hat alle Fähigkeiten um eine Maus zu jagen und zu fressen. Aber sollte er das tun? Er wird davon nicht satt und am Ende verhungert der „erfolgreiche Mäusejäger“. Der Löwe sollte also ein Ziel verfolgen, was seinen Fähigkeiten entspricht und nicht zu tief stapeln.

14. Könnte es sein, dass der aktuelle Zustand eigentlich gut genug ist?

Diese provokante Frage hat etwas mit Philosophie zu tun und tritt vor allem (meiner Meinung nach) dann in Kraft, wenn die geschaffenen Assets ausreichen den eigenen Lebensstandard zu unterstützen/erhalten. Muss es dann wirklich mehr sein? Wozu? Hier ist ein Hinweis auf das Buch „First Things First“ von Covey zu empfehlen.

15. Wie würde das aussehen, wenn es einfach wäre?

Diese Frage trifft mich häufig im IT-Umfeld. Dort ermutige ich Kollegen gern die Fesseln des „war schon immer so“ abzulegen und zu fragen „Wäre es nicht schön wenn…?“. Nachdem man sich dann darauf geeignet hat, was man bräuchte damit die Aufgabe leichter zu lösen ist, fragt man dann: Und warum machen wir das nicht so?

Tims Frage hat noch einen zweiten Aspekt. Häufig denkt man für die Problemlösung zu kompliziert und unterstellt, dass die Gegenseite nicht richtig mitgedacht hat. Häufig jedoch bietet die Gegenseite einfache Lösungen an. z.B. Gesetze/Richtlinien und Auflagen. Es gibt häufig Erleichterungen für kleine Unternehmen. Anstatt also gefrustet vor der Komplexität zu kapitulieren sollte man sich fragen? Könnte es auch einfacher gehen? Hat man das vielleicht sogar berücksichtigt?

16. Wie kann ich das Problem mit Geld erschlagen? Wie kann ich „Geld verschwenden“ um meine Lebensqualität zu verbessern?

Wenn du genug Geld hast um das Problem zu lösen, hast du kein Problem. (Dan Sullivan)

Am Anfang der Karriere investierst du Zeit um Geld zu verdienen. Wenn du deine Goldader gefunden hast und plötzlich Geld verdienst, dann solltest du das Geld einsetzen um Zeit frei zu schaufeln. Tim nutzt diese Frage in seinem täglichen Journal um nicht in die Details von Problemlösungen gesaugt zu werden, die einfach nur seine Zeit fressen.

17. Keine Eile, Keine Pause

Anstatt sich abzuhetzen um dann dringend benötigte Pausen einschieben zu müssen, ist es effektiver langsamer und kontinuierlich voran zu gehen. Also im übertragenen Sinne: Anstatt eine 5 km Strecke in 100 m Sprints mit zwischen geschobenen Pausen zu bewältigen, ist es besser einfach locker die 5 km zu joggen ohne anzuhalten.

Das Gleiche gilt für den Bau eures Geschäfts.

Hier ist noch der Link zur Podcast-Episode von Tim. Ich hoffe der Artikel war interessant für euch. Gebt mir gern Feedback ob ihr solche Inhalte für den Blog sinnvoll findet. An dieser Stelle sei auch nochmal auf den Artikel zum Thema Zeitmanagement hingewiesen.

Versand durch Amazon #71 : Detailplanung

Hallo Leute, willkommen zur 71ten Ausgabe des Versand durch Amazon Logbuchs. Ich habe diese Woche wieder Fortschritte bei meinen Private Label Projekten erzielt und das hat viel mit dem Titel dieser Woche zu tun: Detailplanung.

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Versand durch Amazon #49: Stress!

Wow, eine verrückte Woche #49 nimmt ihr Ende. Es gab Stress mit der Fracht aus Kanada und es ging weiter mit den Urlaubsvorbereitungen.

Bericht zur Lage des Verkaufs

Montag und Dienstag sind traditionell meine stärksten Tage in der Woche. Umso schlimmer, dass diesmal kaum etwas passierte. Grund dafür war, dass meine gut verkäuflichen Artikel alle vergriffen waren und die Sendung vom letzten Wochenende noch nicht eingebucht war. Montag früh, noch bevor ich wieder auf Arbeit pendelte, wuchtete ich in 2 Fahrten die insgesamt 5 Pakete zum DHL Paketshop. Da die Postfiliale zu spät öffnet – und in einer Fußgängerzone liegt, habe ich einen Paketshop in einer kleinen Tankstelle gewählt. Die hatten gut zu tun die 5 großen Pakete zu verstauen.
Am Mittwoch Mittag war noch immer tote Hose. Kurz vor 14 Uhr wurden dann die Pakete eingebucht und wenige Stunden später war Ware im Wert von über 100EUR verkauft. Insgesamt war die Woche eine der besseren. Wenn Montag und Dienstag so gelaufen wären wie Mi-Fr wäre es eine Rekordwoche geworden. Was lernen wir daraus?

Habt immer mehr 5-10 Artikel mehr auf Lager als ihr glaubt zu verkaufen. Wartet nicht erst ab bis mehrere Artikel aus gehen, sondern schickt frühzeitig Nachschub.

Stress mit dem Transport aus Kanada

Das verschiffen der Ware aus Kanada lief bereits letzte Woche nicht gut. Die Commercial Invoice war erst spät verfügbar und dann musste erst einmal das Geld ankommen (in den USA war ein Bankfeiertag). Am Donnerstag entzückte mich dann ein kurzer Kommentar von Amko: „This is a clusterf**k!“

Es stellte sich heraus, dass die Rechnung einen Fehler enthielt der die Ware vom Export abhielt. Der Fehler konnte effektiv nur geheilt werden, indem der Hersteller mitspielt und wir die Transportbedingungen mit Shapiro ändern. Ich saß weit weg in Deutschland und bekam vorerst gar nichts mit, denn die Kommunikation lief komplett über Amko. Dafür war ich einerseits dankbar. Andererseits zeigte es mir, dass ich

  • noch lange nicht so cool bin wie ich mir erhoffe. Mein Puls war beim lesen des Mailverkehrs direkt auf Anschlag und der Magen etwas schwer. (Wie reagiert ihr in solchen Momenten? Cool und abgezockt oder auch eher niedergeschlagen?)
  • eine Telefonkarte brauche mit der ich günstig ins Ausland telefonieren kann. Mit meinem Mobiltarif würde eine halbe Stunde knap 45EUR kosten!

Gegen Freitag Abend klärte sich dann das Problem. Einer der Erfolgsfaktoren war, dass der Hersteller und Amko ein sehr gutes Verhältnis miteinander haben und Amko auch erfahrene Kundenbetreuer bei Shapiro kannte mit denen man nicht bei Problemen im Regen stehen gelassen wird. Allerdings wird die Ware erst frühestens am Montag auf Reise gehen.

Urlaubsvorbereitungen

Nach dem ganzen Stress machte ich mir am Samstag morgen eine Todo-Liste fürs Wochenende und legte los:

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Ich fuhr schnell einkaufen, denn einige Artikel verkauften sich seit Mittag so gut, dass ich so nicht über meinen Urlaub komme. Dann erhielt ich Post vom Finanzamt, dass ich nun eine Umsatzsteuer-ID zugeteilt bekommen habe. Diese habe ich bei Amazon eingetragen und Amazon gebeten die Rechnungen für mich neu auszustellen. (Siehe Reverse Charge vor zwei Wochen) Dann habe ich mein „Erfolgstracking“ aktualisiert. Das ist ein Spreadsheet mit den Einnahmen und Ausgaben pro Artikel. Aktuell ist dies das wichtigste Tracking-Tool für mein FBA Business. Allerdings sehr zeitaufwändig zu pflegen und fehleranfällig. Deshalb investieren ich immer wieder Zeit in die Entwicklung eines Tools, welches das File später für mich erstellt. Ich komme voran, bin aber noch bei ca. 25% des Mindestfunktionsumfangs. Ganz nebenbei muss ich mich als Hausmann auch noch um so banale Dinge wie Wäschewaschen und Bügeln kümmern.
FBA mäßig habe ich sicherlich dieses Wochenende (ohne SW-Entwicklung) ca. 4-8h investiert. Aktuell würde ich den Zeitbedarf pro Monat mit ungefähr 16h für den Basisbetrieb beschreiben und nochmals 8h-12h für das Private Label Thema.

Mich würde interessieren, wie viel Zeit ihr in euer FBA Geschäft/Hobby investiert.

Level Up

Versand durch Amazon #43: Level Up!

Willkommen zurück zur 43ten Ausgabe meines Versand durch Amazon Logbuchs. Erstmals kann ich vermelden, dass ich Verkäufer-Level 4 erreicht habe. Das heißt damit auch, dass es neue Rekorde zu vermelden gibt. Deshalb gibt es diese Woche wieder einen Monatsrückblick, den Stand der Private Label Dinge und natürlich was sonst noch geschah. Weiterlesen

Versand durch Amazon #15: PPC, Zoll, VerpackV und Jahresstart

Diese Woche gibt es im Versand durch Amazon Logbuch Informationen zur PPC Kampagne, Verpackungsverordnung (VerpackV), Neuigkeiten vom Zoll und was sich so in meinem Account getan hat.

Verpackungsverordnung (VerpackV)

Letzte Woche war die Verpackungsverordnung Thema. Da ich davon ausgehe, dass der ein oder andere noch ohne Lizenzierung da steht habe ich eine kleine Recherche gemacht und bei so ziemlich allen Dualen System und Anbietern eine Anfrage gestellt bezüglich Kleinstmengen (<20kg Pappe und <20kg Plastik im Jahr).Die Meisten haben eine Mindestbeitragssume pro Jahr. Hier gibt es die Übersicht nach Besten Wissen und Gewissen aber ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit:

Usepac arbeitet mit veolia zusammen und nutzt deren Duales System. Soweit ich das verstehe bündeln sie die Abfälle vieler kleiner Unternehmer und nutzen dann zur tatsächlichen Umsetzung veolia. Da für viele kleine Unternehmer der Preis für Kleinstmengen entscheidend ist habe ich bei usepac etwas herumprobiert um die günstigsten Preise zu finden. Denn es gibt deutliche(!) Preissprünge. So sind z.B. 14kg Pappe 4Euro teurer als 15kg. Hier die günstigesten Kombinationen für usepac (Stand Januar 2016):

  • 1kg Pappe + 15kg Plastik = 30,50EUR
  • 5kg Pappe + 15kg Plastik = 33,45EUR
  • 10kg Pappe + 15kg Plastik = 34,90EUR
  • 12/15kg Pappe + 15kg Plastik = 39,15EUR  (12kg sind 15Ct weniger)

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann bei verschiedenen Anbietern auch noch für das Vergangene Jahr nachlizensieren. Ich habe  mich schlussendlich dann für usepac entschieden.

Eine Weitere Frage die bei mir aufkam betraf den Verkauf von „Wegwerfartikel“ wie z.B. Mülltüten oder Servietten. Müssen die auch via VerpackV angemeldet werden? Ich habe dazu Antworten von Dualen System Anbietern und auch von Internetrecht-Rostock erhalten. Beide sagen, dass dies nicht getan werden muss, da es sich in diesem Fall nicht um die Verpackung sondern um die Ware selbst handelt.

Pay Per Click Kampagne

Wie ich letzte Woche geschrieben hatte, habe ich mit Amazon PPC experimentiert. Meine Testkampagne lief Anfang Januar für eine Woche. Nach dem Ende der Kampagne habe ich eine Woche lang nicht mit PPC gearbeitet um zu sehen wie sich das beworbene Produkt verhält. Hier sind die Details:

PPC Kampagne Auswertung

PPC Kampagne Auswertung (Klick zum vergrößern)

Wie ihr sehen könnt gab es für den beworbenen Artikel früher bereits Verkäufe. Jedoch flauten diese vor Beginn der Kampagne deutlich ab. Interessant ist, dass die Kampagne 1,5 Tage brauchte bis sie anschlug und noch zwei Tage nachwirkte. Der Effekt der Kampagne ist absolut unübersehbar.  Laut Amazon sind 11 von 17 Verkäufen auf die PPC Aktion zurück zu führen. Dabei entstanden PPC Ausgaben von 12,58 EUR während ich an den 11 Artikeln einen Gewinn von ca. 30 EUR gemacht habe (damit bleiben ca. 17Eur in der Tasche). D.h. pro investierten Werbe-Euro mache ich 1,5 Euro Gewinn.

Jetzt könnte man natürlich argumentieren: Wieso die Werbung bezahlen wenn der Artikel sich auch so verkaufen würde? Wie ihr dem Diagramm entnehmen kann ist der Artikel kein Dauerburner. Die Verkäufe tröpfeln dahin. Und je länger der Artikel liegt desto geringer ist die Rendite (im Vergleich zu anderen Investmentformen. Siehe Opportunitätskosten). Ganz Plastisch: Wenn ich 500Artikel in einem Jahr verkaufen kann mit 50% ROI vs. 500 Artikel in 5Jahren mit 100% ROI, dann ist ersteres die bessere Wahl. Ich könnte den Ertrag einfach nehmen und noch mehr vom Artikel nachkaufen um jedes Jahr wieder 50% zu machen.

Ich werde die Maschine also wieder anwerfen und versuchen die Kampagne zu optimieren. Wie? Aus dem Bericht zur Kampagne weiß ich welche Keywords Verkäufe generiert haben. Diese Keywords waren nicht immer die teuersten. Also ist es sinnvoll diese gezielt zu bewerben (in einer manuellen Kampagne) und die teuren Keywords die erfolglos waren auszuschließen.

Zoll

Diese Woche kam nun der Bescheid, dass ich eine EORI Nummer zugewiesen bekommen habe. Damit kann ich nun gewerblich Waren nach Deutschland importieren. Jedoch war dies nicht die einzige Nachricht die ich vom Zoll erhalten habe.

Letzte Woche habe ich meine Warenprobensendung beim Zoll angemeldet. Dies wurde nötig, da ich die Sendung via EMS und nicht via DHL verschickt hatte. Vorteil von EMS: Halber Preis. Nachteil von EMS: Zollabfertigung ist entweder mit extra Kosten verbunden oder es dauert alles nochmal länger.

Da ich nicht die 27EUR für die Zollanmeldung bei der VDSK bezahlen wollte habe ich die Selbstverzollung gewählt. Der Zoll hat dann entschieden, dass er das Packet gern einsehen möchte und hat mich aufgefordert den Inhalt „vorzuführen“. Da ich nicht einfach mal schnell nach Frankfurt a.M. fahren kann/will war ich also gezwungen nun doch die VDSK zu beauftragen diese Vorführung zu machen. Kostenpunkt: ca. 20EUR. Das ärgerliche: Der Inhalt dieser ist finanziell wertlos, denn die Samples sind in der Form wie sie geschickt wurden unverkäuflich. Ich mache hier mal ein Beispiel mit einem anderen Produkt. Stellt euch vor ihr wollt Servietten verkaufen. Ich habe also von 6 verschiedenen chinesischen Fabriken einzelne(!) „Servietten“ zur Ansicht bekommen. Normalerweise werden die im 50er Packs, in Plastik verschweißt verkauft. In meinem Karton sind 6 Beutel mit jeweils ca. 10-20 einzelnen Servietten. Dieser ganze Aufriss mit dem Zoll macht in diesem Zusammenhang überhaupt keinen Sinn mehr. Bin dementsprechend gerade recht gefrustet diesbezüglich.

Restocking

Diese Woche habe ich dann wieder Ware zu Amazon geschickt. Zum einen die Testartikel mit denen ich den Markt für meine eigentlichen Privatelabel-Artikel austesten möchte. (Es gibt in der Nische aktuell keine Prime Angebote. Die Konkurrenz ist aber sehr billig. Ich will testen, ob ein Prime-Angebot mit einem Premiumpreis verkauft werden kann.)
Zum anderen habe ich ein paar gebrauchte Artikel zu Amazon gesendet um zu sehen wie gut diese sich verkaufen. Auf dem Bild seht ihr auch schon was demnächst noch zu Amazon gehen wird: Schuhe. Nächste Woche schreibe ich deshalb etwas ausführlicher zum Thema „Artikel mit Varianten anlegen.“

Vorbereitete Sendungen für Versand durch Amazon

Vorbereitete Sendungen für Versand durch Amazon

Zum Abschluss noch ein paar Worte zum Jahresstart. Rein von den Verkaufszahlen her bin ich recht zufrieden. Eigentlich wollte ich voller Stolz verkünden, dass ich auf dem besten Weg zum FBA Level 2 bin, jedoch habe ich gestern mal wieder 0 Artikel verkauft (in den 2 Wochen davon habe ich jeden Tag Verkäufe gehabt, mitunter 4 Artikel an mehreren Tagen hintereinander). Hatte ich bei der Jahreszusammenfassung noch geschrieben, dass ich 0 Rücksendungen hatte kamen nun die ersten 3 Stück herein. Interessanterweise tauchen diese nirgendwo auf, außer im aktuellen Zahlungsbericht. Die rückgesandten Artikel sind verkaufbar und deshalb direkt wieder zum Bestand hinzugefügt worden. Da ich die letzten Wochen Urlaub hatte und ich eigentlich an meinem ersten Private Label Artikel arbeiten wollte, kann ich nicht richtig zufrieden sein. Die Samples sind also noch immer nicht bei mir und zu allem Überfluss muss ich nun noch eine Zollbeschau/Vorführung bezahlen (ca. 20EUR). Da ich über die Preislevels meiner Nische noch unsicher bin, kann ich stand heute auch noch nicht mit Gewissheit sagen, dass ich dieses Produkt auch tatsächlich importieren werde. Durchaus ein Ergebnis was ich vor Weihnachten so nicht vorhergesehen habe. Wenn man zu Hause ist und auf Probleme stößt (Zoll, Auto) oder unsicher ist bezüglich der Nische dann ist es schwer motiviert zu bleiben und nicht bei Youtube zu versumpfen. Gerade wenn man allein arbeitet ist es deshalb essentiell sich mit anderen Händlern zu vernetzen (z.B. Mastermindgruppen oder Facebook), sonst gibt man einfach auf.

Schreibt mir gern eure Kommentare zu dieser Woche, und gern auch zur gesamten Reihe unten Rein. Mich würde interessieren, worüber ihr gern mehr erfahren würdet bzw. was euch an den Beiträgen gefällt/missfällt.

Zeitmanagement

Zeitmanagement – Wie man nebenberuflich ein Geschäft aufbaut

Kevin wie machst du das eigentlich? Neben der Arbeit noch dieses Amazon Zeug, dafür hätte ich keine Energie.

Diese Frage habe ich so oder so ähnlich in den letzten Wochen mehrfach gehört. So schwierig ist das gar nicht, aber „einfach so“ geht es eben auch nicht. Es gibt viele Fallen die einem seine Zeit vertrödeln lassen. Das Zauberwort heißt Zeitmanagement und hat viel mit Fröschen und Elefanten zu tun.

Fangen wir mit dem offensichtlichsten an:
Wie isst man einen Elefanten?
Einen Bissen nach dem anderen!

Zeitmanagement Tip #1: Aufgaben klein brechen

Der Tip Aufgaben klein zu brechen ist so offensichtlich, dass Du bestimmt nur müde mit den Schultern zucken kannst. Das Problem ist, dass ich es nicht sehr oft umgesetzt sehe. Es gibt Aufgaben die durch ihre schiere Größe („Ich sollte mich ins Thema Aktienhandel einlesen“) oder Unbeliebtheit („Ich muss meine Steuererklärung machen“) wie ein Berg vor einem stehen und von Woche zu Woche verschoben werden. Meistens geht das einher mit anderen Produktivitätskillern wie Ablenkung (z.B. Social Media, Youtube, …) oder andere „wichtige Dinge“ von der Todoliste (Wenn sie wichtiger wären, stünden sie weiter oben auf der Liste). Genauso ist es, wenn man sich mit Selbstständigkeit oder passivem Einkommen beschäftigt. Wenn man 2000Eur passives Einkommen generieren will, macht man das nicht in einem Schritt. Es werden eher 20-30 kleine Schritte sein. Im Buch „Getting Things Done*“ (gibts auf auf deutsch*) von David Allen wird z.B. großer Wert darauf gelegt, dass ein jeder Punkt auf der Todo-Liste der nicht sofort bearbeitet werden kann (das ist dann „ein Projekt“), in kleinere Aufgaben zerteilt werden muss von denen zumindest eine direkt bearbeitbar ist.

Also, zerleg deinen Elefanten in kleinere Happen. Räum deine Wohnung Zimmer für Zimmer oder „Ecke für Ecke“ auf. Macht deine Steuererklärung Blatt für Blatt, und startet dein Business mit einem Plan der dir kleinere Aufgaben gibt – und zerlege, falls nötig, die kleineren Aufgaben nochmal.

Aber was wenn die Aufgaben dann trotzdem nicht erledigt werden?

Zeitmanagement Tip #2: Eat the Frog – Kröten schlucken zum Frühstück

Das amerikanische Sprichwort „Eat the Frog“ besagt, dass wenn man früh morgens eine Kröte schluckt, man glücklicher durch den Tag geht, denn das Schlimmste liegt bereits hinter einem. Eat the Frog* ist auch der Titel eines Buchs was genau diese Technik (und einige mehr) beschreibt.

Woher bekommt man Kröten? Kennst Du das? Du hast eine Aufgabe auf der Todoliste. Die Aufgabe ist auch wichtig und eigentlich willst Du die auch machen. Aber irgendwie kommen und gehen alle anderen Aufgaben auf der Liste, aber diese Aufgabe bleibt. Sie steht auf der Liste und will einfach nicht verschwinden. Das meine Freunde ist so ein Frosch – oder Kröte.

Es könnte sein, dass die Aufgabe noch zu groß ist, dann sind wir wieder beim Elefantenthema von weiter oben. Ist die Aufgabe klein genug, aber einfach nervig dann gibt es nur eins: DIESE Aufgabe bearbeiten. Nimm dir Zeit und Arbeite an dieser Aufgabe. Lass dich nicht ablenken. Nimm dir nur einen kleinen Teil der Aufgabe vor und fang damit an. Such z.B. das nötige Material zusammen. Oder such die Kontaktdaten raus die du brauchst. Aber arbeite an dieser Aufgabe. Am besten schaltest du deine Messanger und SocialMedia Zeitfresser zwischenzeitlich ab.

Es gibt nebenbei die perfekte Zeit um produktiv an den eigenen Zielen zu arbeiten:

Zeitmanagement Tip #3: Prioritäten setzen

Ok, Du bist motiviert und willst morgen damit anfangen. Direkt nach der Arbeit, Vorlesung, Schule, was auch immer. >>> Zeitreise >>> Du machst die Tür auf und bist endlich wieder zurück. Tasche in die Ecke, Rechner/Glotze an und erstmal chillen. >>> Zeitreise >>> du liegst im Bett und bevor die die Augen zufallen fällt dir ein „Scheiße, ich wollte doch noch …“

Wer glaubt „nach der Arbeit“ noch an seinen persönlichen Zielen arbeiten zu können, kommt höchstwahrscheinlich langsam bis gar nicht vorwärts. Morgenstund hat sprichwörtlich Gold im Mund. Und zwar aus einem ganze einfachen Grund: Morgens hast Du noch Energie,  Entscheidungskraft und bist produktiv. Am Nachmittag/Abend bist du auf dem Zahnfleisch unterwegs und deine Produktivität ist am Boden(jedenfalls wenn Du bis dahin gefordert warst) .

Deshalb heißt die Lösung: Priorisiere deine persönlichen Ziele über deine Arbeit! Wieso schenkst du deinem Arbeitgeber die beste, zweitbeste, drittbeste, …, achtbeste, neuntbeste Stunde deines Tages und nimmst dir die schlechten danach? Nimm dir die beste Stunde und gib deinem Arbeitgeber Nummer 2-10. Ich habe das so gemacht, dass ich 30 Minuten früher aufstehe und 30 Minuten später ins Büro fahre. Meine persönliche Arbeit ist das erste kreative was ich am Tag mache. Alles andere ist Routine. Der Wecker klingelt -> 15 Liegestütze -> Zähneputzen -> Rechner an und Frosch fressen!

Wenn du nach der Arbeit dann doch noch Lust und Laune hast, dann kannst du immer noch mehr machen. Aber so ist sicher gestellt, dass du jeden Tag ETWAS für dein Ziel gemacht hast. Und das ist der Kern von Produktivität: Ständig weiter kommen. Auch wenn es wenig ist.
Hier sei nochmal auf „Getting Things Done“ verwiesen. David Allen empfielt dringend regelmäßig zurück zu Blicken (Wer „Scrum“ kennt: Retrospektive!) und sich zu fragen, ob man genug für die eigenen Ziele getan hat. Wer jeden früh eine Stunde investiert hat da die besten Karten.

Bonus Produktivitätshack

Jetzt gibt es noch den absoluten Produktivitätshack überhaupt oben drauf.
Achtung

Trommelwirbel
Fang an!

Ja, richtig gelesen. Egal was Du willst, du musst damit anfangen. Du kannst nicht alles im Voraus wissen. Du wirst garantiert an Hindernisse stoßen die Du dir nicht vorstellen konntest. Aber einige Dinge die Du im Kopf herum knetest werden in der Realität überhaupt kein Problem sein. Ich sage nicht: Renn planlos rum. Was ich sage ist: Nimm dir Zeit einen Plan zu machen und schreib den auf. Extrahiere die Schritte aus dem Plan und wie diese Zusammenhängen und dann fang an. Du kannst dir an einem Abend einen Plan machen der Arbeit für ein halbes Jahr beinhaltet. Du musst nicht ein halbes Jahr lang planen nur weil die Umsetzung ein halbes Jahr dauern wird.

Und wo wir schon am Bonus Tipps geben sind: Bleib dran! Setz dir erreichbare Ziele und arbeite dich Schritt für Schritt vorwärts. Auch wenn es mal nicht so läuft.

Zusammenfassung

Hier nochmal die 3+1 Tipps um vorwärts zu kommen:

  1. Zerteil deine Aufgaben in kleinere, ausführbare Aufgaben.
    Idealerweise so klein, dass Du sie in deiner Morgeneinheit abschließen kannst.
  2. Mach die nervigste Aufgabe zuerst. So gehst Du mit dem guten Gefühl durch den Tag etwas wichtiges geschafft zu haben.
  3. Arbeite zuerst für DIch bevor Du für andere Arbeitest. So ist sichergestellt, dass Du vorwärts kommst.
  4. Fang an! Du lernst auf dem Weg in einer Woche mehr, als in 3 Wochen Recherche vorher. Und bleib dran!

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