Archiv der Kategorie: Verwaltung

Versand durch Amazon #50: Einsichten

Hallo Leute willkommen zur 50ten Woche meines Versand durch Amazon Logbuchs. Diese Woche war wieder ruhiger (zum Glück) hat aber ein paar interessante Einsichten gebracht bezüglich was wirklich wichtig ist. Doch zuerst wie immer der

Bericht zur Lage des Verkaufs

Eine recht gute Woche (>700EUR) geht zu Ende und das trotz wieder erstarkter Konkurrenz auf meinen Listings. Mein PL Produkt hängt in den letzten Zügen und wird bestimmt ausverkauft sein bevor im Oktober der Nachschub kommt. Allerdings ist die Order recht groß und ich will nicht noch mehr nachschieben. Schließlich muss ich Ende des Jahres soviel wie möglich weg haben – sonst bezahl ich doppelt MWSt (wechsel vom Kleinunternehmer zum normalen Unternehmer mit USt-Umlage).

Ansonsten war diesmal alles recht ruhig und ich konnte nochmal Ware zu Amazon schicken. Kleiner Tip dabei: Es gibt DHL Paketshops die am Wochenende und auch am Sonntag offen haben. Meiner ist z.B. in einer Tankstelle. D.h. man kann sehr gut ranfahren. 😉

Weihnachten steht vor der Tür und wer Artikel im Bereich Elektronik, Spielzeug & Co hat, sollte sich eindecken. Mein Portfolio hat üblicherweise eine gegenteilige Ausrichtung und Weihnachten rechne ich eher mit geringeren Umsätzen als sonst. Nun aber zu den Einsichten:

Einsicht 1 – Turnover ist wichtiger als ROI

Diese Woche war in meiner Mastermind Runde die Diskussion kurz Richtung Turnover und ROI abgeschwiffen. Ich bin recht stolz auf meinen durchschnittlichen ROI von 125%. (D.h. wenn ich Ware im Wert von 1EUR zu Amazon schicke habe ich nach einiger Zeit den Euro zurück und 1,25EUR oben drauf.)

Allerdings ist der Turnover eine Größe die man nicht unterschätzen sollte.
Hier ein kurzes Beispiel: Der Warenbestand an Produkt A verkauft sich 1x pro Jahr mit einem ROI von 100%. Ein Test hat ergeben, dass eine Preissenkung auf einen ROI von 20% dafür sorgt, dass der Bestand an Produkt A bereits nach 3 Monaten abverkauft ist. Sollte man das machen?

Wenn man naiv rechnet dann sagt man sich 3Monate = 4 Verkaufszyklen pro Jahr. D.h. 4 x 20% = 80%. Nö, dann lieber 1x 100%.
Das ist falsch. Denn nach dem ersten Verkaufszyklus kann man Ware im Wert von 120% einkaufen, beim nächsten mal 144% und dann 172%. Nach dem letzten Abverkauf hat man 207% in der Kasse. Zieht man den initialen Invest ab, bleiben 107% – also 7% mehr.

Ich hab das mal in einer Tabelle festgehalten:

Turnover vs ROI

Turnover vs ROI

Man sieht, dass die Farben nicht symmetrisch sind. D.h. einer der beiden Parameter wirkt stärker als der andere. Und zwar der Turnover. Verdoppelt man seinen Turnover dann wirkt sich das stärker aus, als wenn man den ROI verdoppelt. Nochmal in Zahlen:
Ein Produkt mit 50% ROI und 1x Turnover im Jahr liefert – logisch – einen Jahres ROI von 50%.
Verdoppelt man den ROI (z.B. durch günstigeres Sourcing oder durch höhere Preise ohne dass der Turnover runter geht) erhält man einen Jahres ROI von 100%.
Verdoppelt man hingegen den Turnover auf 2x im Jahr (z.B. durch Optimierung des Listings) erhält man 125%.

Ach ja, zum Vergleich: Der ROI/Jahr eures Bankkontos liegt wohl so bei 1% und am Aktienmarkt kann man mittelfristig mit 6-8% rechnen…

Falls ihr ein Produkt findet was > 1000% ROI/Jahr macht habt ihr die Aufmerksamkeit von Amazon. Was uns zum zweiten Thema bringt.

Einsicht 2 – Amazon frisst seine Kinder und man sollte den Kursen nicht alles glauben

In der Mastermind-Runde wurde mir ein Interview mit Will Tjernlund weiterempfohlen. Der Junge (Baujahr 1990) hat von klein auf das Geschäft gelernt und spielt in einer anderen Liga (FBA Verkäuferlevel 10 oder so). Der junge Mann ist kein Freund von langem drum rum reden und verweist auf Jeff Bezos Buch The Everything Store wo recht klar steht was Amazon vor hatte und hat: Amazon wollte Alle Produkte der Welt verkaufen – hatte aber (natürlich) nicht genug Kapital das zu machen. Deshalb hat AMZ FBA erfunden. Händler wie wir können Amazons Dominanz im Netz nutzen um unsere Ware zu verkaufen, Amazon kann damit sein Angebot verbreitern und mitverdienen. ABER Amazon beobachtet was sich gut verkauft und übernimmt die profitablen Nischen selbst. Amazon frisst die erfolgreichsten Kinder. Und die Bigplayer wie Tjernlund helfen Amazon dabei.

Zwei weitere interessante Punkte bringt Will im Interview. Zum ersten helfen Leute wie Will großen Marken die Amazon verschlafen haben ihren AMZ Auftritt zu professionalisieren und abzusahnen. Seiner Meinung nach wird in 10Jahren Amazon dominiert werden von Amazon selbst (mit Marken wie Amazon Basics), großen Private Label Sellern die sich etablieren konnten und den großen bekannten Marken. Diese werden seiner Meinung nach in einigen Jahren ihre Großhändler/Zwischenhändler rauswerfen und selber das B2C Geschäft übernehmen.

Zum anderen gibt Will Einblick wie er selbst Research betreibt. Er bewertet die Konkurrenzsituation in einer Nische z.B. in dem er den Geschätzten Umsatz (Junglescout liefert sowas wohl) für aller Seite 1 Produkte der Nische nimmt und durch die Gesamtanzahl aller Bewertungen auf der Seite 1 teilt. Außerdem sucht er nach Nischen („Unterwasserspeerfischer-Speere“) und macht sich keine allzu große Platte um Bewertungen und Reviewgruppen etc. Auch die Einschränkung auf Produkte wie sie mancher Kurs empfiehlt oder die diversen Vorgehensregeln sind seine Sache nicht. Außerdem gibt es mehrfach Tritte in den Hintern für Leute die sich mit Nebensächlichkeiten beschäftigen anstatt Umsatz zu generieren (eine Aussage die man von erfolgreichen Händlern immer wieder hört). Kurzum, anschauen.

Soweit von mir. Ich hoffe der Beitrag war interessant und nützlich für euch. Kommentare sind immer gern gesehen. Insbesondere wer Tips hat wie man ROI und Turnover steigern kann oder wer mir Hinweise geben kann was auf mich zukommt, wenn ich den Kleinunternehmer-Status ablege, darf gern in die Tasten hauen.

Versand durch Amazon #49: Stress!

Wow, eine verrückte Woche #49 nimmt ihr Ende. Es gab Stress mit der Fracht aus Kanada und es ging weiter mit den Urlaubsvorbereitungen.

Bericht zur Lage des Verkaufs

Montag und Dienstag sind traditionell meine stärksten Tage in der Woche. Umso schlimmer, dass diesmal kaum etwas passierte. Grund dafür war, dass meine gut verkäuflichen Artikel alle vergriffen waren und die Sendung vom letzten Wochenende noch nicht eingebucht war. Montag früh, noch bevor ich wieder auf Arbeit pendelte, wuchtete ich in 2 Fahrten die insgesamt 5 Pakete zum DHL Paketshop. Da die Postfiliale zu spät öffnet – und in einer Fußgängerzone liegt, habe ich einen Paketshop in einer kleinen Tankstelle gewählt. Die hatten gut zu tun die 5 großen Pakete zu verstauen.
Am Mittwoch Mittag war noch immer tote Hose. Kurz vor 14 Uhr wurden dann die Pakete eingebucht und wenige Stunden später war Ware im Wert von über 100EUR verkauft. Insgesamt war die Woche eine der besseren. Wenn Montag und Dienstag so gelaufen wären wie Mi-Fr wäre es eine Rekordwoche geworden. Was lernen wir daraus?

Habt immer mehr 5-10 Artikel mehr auf Lager als ihr glaubt zu verkaufen. Wartet nicht erst ab bis mehrere Artikel aus gehen, sondern schickt frühzeitig Nachschub.

Stress mit dem Transport aus Kanada

Das verschiffen der Ware aus Kanada lief bereits letzte Woche nicht gut. Die Commercial Invoice war erst spät verfügbar und dann musste erst einmal das Geld ankommen (in den USA war ein Bankfeiertag). Am Donnerstag entzückte mich dann ein kurzer Kommentar von Amko: „This is a clusterf**k!“

Es stellte sich heraus, dass die Rechnung einen Fehler enthielt der die Ware vom Export abhielt. Der Fehler konnte effektiv nur geheilt werden, indem der Hersteller mitspielt und wir die Transportbedingungen mit Shapiro ändern. Ich saß weit weg in Deutschland und bekam vorerst gar nichts mit, denn die Kommunikation lief komplett über Amko. Dafür war ich einerseits dankbar. Andererseits zeigte es mir, dass ich

  • noch lange nicht so cool bin wie ich mir erhoffe. Mein Puls war beim lesen des Mailverkehrs direkt auf Anschlag und der Magen etwas schwer. (Wie reagiert ihr in solchen Momenten? Cool und abgezockt oder auch eher niedergeschlagen?)
  • eine Telefonkarte brauche mit der ich günstig ins Ausland telefonieren kann. Mit meinem Mobiltarif würde eine halbe Stunde knap 45EUR kosten!

Gegen Freitag Abend klärte sich dann das Problem. Einer der Erfolgsfaktoren war, dass der Hersteller und Amko ein sehr gutes Verhältnis miteinander haben und Amko auch erfahrene Kundenbetreuer bei Shapiro kannte mit denen man nicht bei Problemen im Regen stehen gelassen wird. Allerdings wird die Ware erst frühestens am Montag auf Reise gehen.

Urlaubsvorbereitungen

Nach dem ganzen Stress machte ich mir am Samstag morgen eine Todo-Liste fürs Wochenende und legte los:

To

Ich fuhr schnell einkaufen, denn einige Artikel verkauften sich seit Mittag so gut, dass ich so nicht über meinen Urlaub komme. Dann erhielt ich Post vom Finanzamt, dass ich nun eine Umsatzsteuer-ID zugeteilt bekommen habe. Diese habe ich bei Amazon eingetragen und Amazon gebeten die Rechnungen für mich neu auszustellen. (Siehe Reverse Charge vor zwei Wochen) Dann habe ich mein „Erfolgstracking“ aktualisiert. Das ist ein Spreadsheet mit den Einnahmen und Ausgaben pro Artikel. Aktuell ist dies das wichtigste Tracking-Tool für mein FBA Business. Allerdings sehr zeitaufwändig zu pflegen und fehleranfällig. Deshalb investieren ich immer wieder Zeit in die Entwicklung eines Tools, welches das File später für mich erstellt. Ich komme voran, bin aber noch bei ca. 25% des Mindestfunktionsumfangs. Ganz nebenbei muss ich mich als Hausmann auch noch um so banale Dinge wie Wäschewaschen und Bügeln kümmern.
FBA mäßig habe ich sicherlich dieses Wochenende (ohne SW-Entwicklung) ca. 4-8h investiert. Aktuell würde ich den Zeitbedarf pro Monat mit ungefähr 16h für den Basisbetrieb beschreiben und nochmals 8h-12h für das Private Label Thema.

Mich würde interessieren, wie viel Zeit ihr in euer FBA Geschäft/Hobby investiert.

Steuern & Fracht

Versand durch Amazon #47: Steuern und Fracht

Hallo Leute zur 47ten Ausgabe meines Versand durch Amazon Logbuchs. Diese Woche ging es sehr technisch zu. Das Thema Steuer und „Reverse Charge“ beschäftigte mich mehrfach, außerdem muss die Fracht meines ersten Imports aus den USA geregelt werden und dann war ich auch nochmal einkaufen – groß einkaufen. Weiterlesen