Hallo zur nunmehr 10 Episode meines Versand durch Amazon Logbuchs. Mittlerweile hat sich der Blog etwas rumgesprochen. Mich freut es, wenn ich auf mich z.B. auf Facebook (Sucht nach „FBAinGermany“) mit anderen FBAlern austauschen kann.
Diese Woche gab es für mich 3 ganz klare Ziele:
- Abschluss der Level1 Interviews mit den Zulieferern
- Definieren mit welcher Produktkonfiguration ich genau starten will
- Anmelden bei einem Frachtkonsolidierungs Service in China
Whitelabel Supplier – Versand durch Amazon Zulieferer
Wie ich in einem früheren Logbuch Eintrag schon Mal geschrieben habe, hatte ich Kontakt zu 10 Zulieferern aus China und 7 aus Deutschland aufgenommen. Die Rücklaufquote war 8/10 China und 2/7 Deutschland. Diese Woche wollte ich noch mit 2-3 Chinesen Interviews führen und bei einer deutschen Firma ein Angebot erhalten.
Mein Vorgehen bei den Chinesen ist dabei anders als bei den Deutschen. Als Deutscher weiß ich, wie ungeduldig ich reagiere, wenn jemand Smalltalk machen will. Da ich davon ausgehe, dass die deutschen Zulieferer keinen großen Drang verspühren sich mit Kleinunternehmern rumzuschlagen, wollte ich dort relativ schnell das Thema Preis und Mindestbestellmengen geklärt haben (noch bevor ich mir Proben schicken lasse). Ich ging davon aus, dass die Preise höher liegen, und hatte mir auch eine Grenze gesetzt. Total verblüfft war ich vom tatsächlichen Preis. Er lag nicht nur über meiner Grenze, sondern lag bei 3/4 meines geplanten Verkaufspreises und damit 4x höher als meine Grenze.
Bei den Chinesen checkte ich hingegen ihre Kommunikationsfähigkeit (Kann ich mich mit den Kundenbetreuern auf Englisch verständigen? Verstehen Sie meine Fragen? Wie schnell antworten Sie? etc.), ob sie mir glaubhaft machen können wirklich zu produzieren und nicht nur Zwischenhändler zu sein und ob sie Whitelabeling unterstützen und bereit sind Warenproben zu verschicken. Die Interviews verliefen sehr gut, einige Betreuer waren sehr proaktiv und beantworteten mehr als ich fragen konnte. Einen Zulieferer habe ich von der Liste genommen, da er mein Produkt nur als eines von vielen in der Palette hatte. Die anderen Firmen waren jedoch spezialisiert auf mein Produkt.
Marktuntersuchung, Zweifel und Beratung
Als ich Interviews mit den Chinesen führte, merkte ich, dass ich selbst noch nicht absolute Klarheit hatte, welches Produkt in welcher Konfiguration ich eigentlich verkaufen wollte. Deshalb investierte ich einige Zeit und vertiefte mich nochmals in meine Zahlen. Dabei kamen mir einige Zweifel, ob das Produkt so überhaupt funktionieren kann, denn der ROI war plötzlich sehr niedrig. Das alles machte ich früh morgens. Ich schrieb meine Gedanken und Zahlen auf und klatschte Sie in ein Chatfenster mit meinem erfahrenen amerikanischen Mastermind Kollegen. Am Nachmittag trudelten dann die ersten Antworten von ihm ein. Mir war in der Zwischenzeit auch noch eingefallen, dass die überwiegende Konkurrenz in meiner Nische kein FBA macht. Mit der Folge, dass ihre Preise noch um die Versandkosten erhöht werden müssen. Plötzlich sah das Ganze schon wieder besser aus. Mein amerikanischer Kollege schaute sich auch meine Konkurrenten an, und meinte es gäbe nur einen und dieser sei spezialisiert auf die primitivste Variante des Produkts. Wenn ich also mich auf ein hochwertigeres Produkt konzentriere, sei ich quasi Konkurrenzlos.
Die trübe Stimmung kam wohl auch dadurch zu Stande, weil meine sonstigen Produkte durch den Weihnachtstrubel eher seltener als mehr gekauft werden. Das liegt wohl daran (Achtung Spekulation), dass meine Produkte nicht „Geschenkfähig“ sind (Wäscheklammern oder Müllsäcke fallen auch in diese Kategorie). D.h. nicht, dass ich keine Verkäufe mehr zu verzeichnen habe, aber es hat sich doch deutlich abgeschwächt. Und das schlägt natürlich auf die Stimmung, wenn man bei Facebook die Rekordmeldungen der anderen Seller so sieht.
Für Situationen wie diese ist eine Mastermind-Gruppe wirklich hilfreich.
Ganz nebenbei hat einer der Kollegen aus der Gruppe sein Produkt nun endlich in die USA eingeliefert bekommen und konnte direkt wieder 10 Verkäufe/Tag vermelden. Die Erfolgsmeldungen aus dem „direkten Umfeld“ sind dann doch wieder motivierend.
Frachtkonsolidierung – Meine Adresse in China
Bei der Frage nach den Kosten für den Versand von Warenproben konnte ich feststellen, dass zwischen 25$ und 65$ alles möglich war. Dabei sind die Proben selbst üblicherweise frei, nur der Versand fällt an. Deshalb war ich sehr interessiert als in der Mastermind Gruppe das Thema Frachtkonsolidierung aufkam. Ich hab selbst nochmal recherchiert und kam auf zwei Dienste:
ETO.cn (https://www.etoec.com bzw. Preistabelle)
- + Einmalige Registrierungsgebühr (19$), danach im Basistarif frei.
- + Fotoservice (man bekommt Fotos von den zugeschickten Sendungen)
- – (nur) 7Tage kostenfreie Zwischenlagerung
MailATM.com (http://www.mailatm.com/ bzw Preistabelle)
- + Einmalige Registrierungsgebühr (19$), danach im Basistarif frei.
- + 30 Tage kostenfreie Zwischenlagerung
- – kein Foto-/Scanservice für die Basismember
Ich glaube es ist wichtig Augen auf die Produkte zu haben, bevor sie verschickt werden. Deshalb ist der Fotoservice für mich das Argument weshalb ich mich für ETO.cn entschieden habe. Das ist auch der favorisierte Dienst in meiner Mastermind Gruppe. Die Anmeldegebühr wurde dort via Paypal entrichtet. Leider akzeptiert man Paypal sonst nicht als Zahlungsweise, da der Empfänger nicht direkt über die volle Summe verfügen kann. Egal was passiert, ein neues Themenfeld tut sich damit für mich auf: Internationale Geldtransfers.
Wie funktioniert das Ganze überhaupt? Die Dienstleister schicken dir nach Anmeldung eine chinesische Adresse zu, welche du deinen Zulieferern geben kannst. Falls diese auch noch eine Telefonnummer (Consierge) haben wollen, bekommt man auch diese. In China sind die Adressen so aufgebaut:
Name
Appartment Nr
Gebäudename, Straße, District
Stadt, Postcode
Jeder Kunde erhält nun einfach eine „Appartment Nr“ beim Service Dienstleister.
Dadurch hat man alle Informationen die benötigt werden um Pakete und Briefe in China zu empfangen. Die Pakete werden entgegen genommen, Zusammengepackt und an eine Adresse ins Ausland geschickt. Da die meisten Firmen in China kostenlos die Warenproben verschicken, fällt am Ende nur der Preis für das Bündeln und einmalige Verschicken an.
Hi Kevin. Ich bin noch in meiner Planungsphase und arbeite mich grad in deinem Blog durch. Danke dir für die Information. Ist echt ne große Hilfe für blutige Anfänger wie mich. Von der Produktbündeling hatte ich noch garnicht gehört und das hört sich richtig gut an. Hoffe das klappt auch innerhalb der 7 freien Tage. Mir kommt grad der Gedanke, dass man vllt. den Suppliern einen fixen Versendetermin geben könnte sodass alle Samples idealerweise gleichzeitig ankommen und verbündelt werden…
Bei mir hat es geklappt. 7 Tage geht schon. Die Uhr fängt ja erst an zu ticken, wenn die ersten Samples eintreffen. Das dauert mindestens 2 Tage, manchmal aber auch 4Tage. D.h. wenn deine Supplier innerhalb von 3-4 Tagen die Proben los schicken, dann kommen die alle in einem 7Tage Zeitraum an. Außerdem kannst du mit deinem Betreuer (bei eto.cn) sprechen und schonmal ankündigen, dass nur noch ein Packet unterwegs ist, und wenn das da ist, dann direkt die ganze Sendung zu dir geschickt werden soll. Meines Wissens nach sind die recht umgänglich.
Hallo Kevin, bin begeistert von Deinem Blog Tagebuch – denn ich stehe gerade am Anfang!
Die Idee der China Adresse finde ich klasse, verstehe aber nicht, warum Du 75 € überwiesen hast, wofür sind diese?
Zahle ich also einmalig $ 19 – Anmeldegebühr, und danach wie geht`s dann weiter? Welche Kosten kommen dann noch, ich dachte $ 19 und das war`s.
Habe ich zum Schluss denn auf jeden Fall eine Ersparnis wenn ich diesen Service nutze im Vergleich wenn ich die Probe mir Einzel schicken lassen würde? Wie sind hier Deine Erfahrungen.
Freue mich von Dir zu hören und wünsche alles, alles gute vor ALLEM als erstes Gesundheit für 2016..
Tschüss
Ute
Hi Ute,
dir auch ein gesundes Neues Jahr.
Die 19$ sind die Gebühr für den Dienstleister. Die 75€ sind dann die Versand/Portokosten, die trägst du weiterhin selber. Was der Dienstleister macht ist, die verschiedenen Samples zu bündeln. So musst du nur 1x Porto für ein schweres packet bezahlen, als 6x Porto für 6 leichte Packete. In Summe habe ich also 17,5€+75€ = 92,50€ bezahlt um 6 Samples zu bekommen. 15€ für ein Sample sind ok, denke ich. Allerdings habe ich lernen müssen, dass die Versandzeiten gerade zu Weihnachten recht lange sind. In meinem Fall 10-14 Tage.
Hallo Kevin,
vielen Dank für deine sehr informativen Blog!
Leider funktionieren die beiden links zu den Frachtkonsolidierunger nicht mehr – könntest du mir die aktuellen links oder Firmen einmal nennen?
Vielen Dank
Die haben wohl mittlerweile aufgehört. Such mal im Netz. Wäre nett, wenn du deine Ergebnisse hier posten könntest.