Zwei Monate lang bin ich nun im Versand durch Amazon Business und hier kommt Episode 8 der Versand durch Amazon Logbuchs!
Preiskämpfer – Versand durch Amazon Händler auf Kriegspfad
Verkaufsmäßig lief die Woche eigentlich sehr gut. Sie begann wie die letzte geendet hatte mit regelmäßigen Verkäufen. Die erste Auszahlung erfolgte und ich darf nach Abzug aller Gebühren 75,20€ auf meinem Konto verbuchen. Nicht schlecht wenn man bedenkt, dass ich dafür nur 28,40€ investiert habe (164% Rendite hört sich doch eindrucksvoll an 😉 ). Heute (Samstag) war bisher das Highlight mit 6 verkauften Artikeln. Es hätte aber noch besser sein können, und das kam so:
Am Freitag fiel mir auf, dass ich zwar viele „Produkt versendet“ Emails erhalten hatte, aber alle (erfreulicherweise) eher weniger gut verkäufliche Produkte betrafen. Normalerweise verkaufe ich von einem bestimmten Produkt jeden Tag 1-3 Artikel. Ich wurde stutzig und musste feststellen, dass ein anderer Versand durch Amazon Händler mich unterboten hatte – um einen Cent. Nungut. Seis drum. Ich habe nachgezogen und alles war in Ordnung. Aber ein Warnschuss allemal.
Ein anderes vielversprechendes Produkt liegt momentan wie Stein in meinem Sortiment. Es gibt sehr viel Traffic aber ich erhalte die Buybox nur in sehr wenigen Fällen. Bei genauerer Betrachtung ergab sich ein ähnliches Bild. Ein anderer Versand durch Amazon Händler wollte unbedingt Preissieger sein. Ich bin nicht auf Streß aus (und will auch gern die Marge behalten), deshalb unterbiete ich nicht, sondern biete nur zum gleichen Preis an. Es dauerte nur 20 Minuten und mein Gegenüber ließ den Preis um zehn Cent fallen. Ich fand das idiotisch, hatte aber eine Idee: Wenn ich das nochmal mache, senkt er vielleicht erneut den Preis. Dadurch wird das Listing für Kunden interessanter und wir bekommen mehr Traffic auf die Seite. Wenn alles gut geht verkauft er seinen Bestand schnell ab und ich kann zu meinem ursprünglichen Preis verkaufen wie geplant. Kurz: Mein Konkurrent bezahlt meine Promotion!
Also habe ich erneut den Preis nachgezogen, und mein Konkurrent bietet die Wahre mittlerweile 10% billiger an als ursprünglich gewollt. Selber schuld.
Dieses Preiskampf-Thema ist nebenbei der Hauptgrund wieso man Privatelabel machen will. Die eigene Marke ist grundsätzlich besser vor „Mitverkäufern“ geschützt, als Noname Produkte.
Immer noch Ärger mit den Büchern
Letzte Woche berichtete ich darüber, dass es wohl nicht so einfach sei Bücher via Versand durch Amazon zu verkaufen. Amazon hat Verkaufsbeschränkungen auf einige Kategorien erlassen und so auch auf diese. Allerdings ist das Alles wohl nicht wirklich stringent gemacht. Denn ich werde unter „weitere Anbieter“ für das Buch, was ich verkaufen wollte, angezeigt. Allerdings habe ich bisher noch immer kein einziges Exemplar verkauft und deshalb will ich mein dort gebundenes Geld schnell lösen. Ich habe nämlich besseres damit vor (siehe späterer Abschnitt). Also habe ich den Amazon Support angeschrieben und gebeten der Einkaufsabteilung ein Angebot weiter zu leiten. Ich will meinen Bestand an Amazon verkaufen. Der Support war verdutzt, ich erklärte nochmals mein Problem mit Amazons Unwillen die Buybox zu teilen und … – warte seither auf Antwort. Das Ticket ist noch offen.
Start ins Whitelabeling
Letztes Wochenende habe ich meine Whitelabeling Nische gefunden. Das ganze geschah eher durch Zufall. Für die USA gibt es Statistiken wie diese BSR-vs.-Sales-November-2015
Diese geben Antworten auf die entscheidende Frage „Wie viele Artikel werden von einem Produkt mit einem BSR von X pro Tag verkauft?“ Für Amazon Deutschland existiert so etwas leider noch nicht. Also muss ich das selber machen – zumindest für eine Kategorie, nämlich „Küche und Haushalt“. Ich suchte also nach Produkten die von Amazon versendet werden (denn nur bei denen kann man davon ausgehen, dass die Bestandsmenge korrekt ist) und die einen Bestand von weniger als 999 haben. Ich habe aktuell mehr als zehn solche Produkte aus allen Nischen der Kategorie zusammen getragen und prüfe täglich ihren Bestand und wie sich ihr BSR verändert hat. Dabei stolperte ich über meine Nische. Es versteht sich, dass ich diese hier nicht preisgeben will. Es sei nur soviel gesagt: Ihr habt solche Produkte alle schon in der Hand gehabt und ich bin mir sicher ihr werdet sogar in den nächsten Tagen mit Produkte dieser Nische in Kontakt kommen. Die Konkurrenz ist überschaubar, die meisten Produkte sind eher einfallslos gestaltet, die Anzahl Bewertungen hält sich in Grenzen und die Marge liegt bei mehreren Hundert Prozent. Ich habe mich mit meinem amerikanischen Kollegen beraten der mir sagte, dass die Nische in den USA bereits besetzt aber nicht unlukrativ sein. Er gab mir Tipps wie ich Produzenten in China interviewen sollte. Bei der Suche nach Produzenten kam mir mein Sourcing Strategien für Versand durch Amazon Artikel in den Sinn. Was wenn es Deutsche Produzenten gäbe!? Noch in der selben Nacht fand ich den ersten. Ich habe dann die Woche damit verbracht Produzenten zu finden und mir eine Kommunikationsstrategie zu überlegen.
Scott Volkers Strategie, welche ich aus dem The Amazing Seller Podcast kenne, ist sehr direkt: Schreibe eine Email und sende eine nummerierte Liste mit Fragen um möglichst zügig zum Bestellen zu kommen.
Mein erfahrener Kollege aus der Mastermind Gruppe geht hingegen ganz anders vor: Seine erste Kommunikation dient nur dazu herauszufinden, ob es sich um einen Produzenten oder Zwischenverkäufer handelt (man kann einfach fragen) , ein bisschen Smalltalk zu betreiben und darum zu bitten Kontaktdaten für einen Skype Chat zu schicken. Ziel der Übung ist, die Kommunikationsfähigkeiten der Verkäufers zu ergründen. Wenn der Gegenüber nicht gut Englisch kann, kann das eine Menge Probleme machen. Erst nach zwei Chatrunden geht es ans Eingemachte und es werden Preise oder Mindestbestellmengen verhandelt. Zu diesem Zeitpunkt ist der Verkäufer ungeduldig und hat schon viel Zeit in dich investiert. Er ist deshalb eher bereit bei einem Punkt nachzugeben um endlich den Verkauf unter Dach und Fach zu bekommen. Außerdem kennt man sich, und baut so eine Vertrauensbasis auf.
Ich werde diese Strategie, wenn auch nicht ganz so extrem, anwenden und habe auch schon Fragen für die verschiedenen Runden zusammen getragen. Nächste Woche will ich die Mails verschicken. Das wird spannend.
Habt ihr Lust auf Versand durch Amazon? Was wollt ihr über das Geschäft wissen, welche Fragen habt ihr? Hinterlasst mir einen Kommentar und ich versuche Antworten zu liefern.