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Versand durch Amazon Woche 2: Shopping!

Dies ist Woche 2 des Versand durch Amazon – FBA Händler Logbuchs. In diesem beschreibe ich, was ich mache um erfolgreich mit Versand durch Amazon Geld zu verdienen.

Hey Leute, ich bin es wieder.

Nachdem ich letzte Woche zwar viel recherchiert aber wenig praktisch gemacht habe, soll es diese Woche losgehen. Ich habe eine Website gefunden, wo ich glaube, gute Produkte für Amazon kaufen zu können. Es handelt sich um Restbestände, Überproduktion und dem was bei Geschäftsauflösungen noch so zu verwerten ist. Die Preise sind gut und ich glaube hier ein paar Treffer landen zu können. Deshalb sind meine Ziele für diese Woche:

  • Anmelden bei der Sourcing Website (Wer des Englischen nicht mächtig ist: Source heißt Quelle. Also der Ort wo man die Ware herbekommt.)
  • Bestellen der ersten Produkte
  • Anmelden bei Amazon als Händler

Es ging direkt am Montag los und die Anmeldung bei der Sourcing Website war easy. Hilfreich war, dass ich meinen Gewerbeschein fotografiert vorliegen hatte um direkt meine Geschäftstätigkeit nachweisen zu können. Wenn ihr also euch bei deutschen Webseiten anmelden wollt die für den B2B Handel gedacht sind, dann solltet ihr euren Gewerbeschein schon griffbereit haben. Nicht wundern sollte euch, dass solche Plattformen Mitgliedsgebühren verlangen. In meinem Fall blieb das Ganze < 100€, aber das läppert sich.

Ich suche nach Produkten die folgende Eigenschaften haben:

  • Keine Elektronik (geht häufig kaputt und verursacht Retouren)
  • Keine Einzelteile/Nichts zum zusammenbauen (Verursacht beim Kunden Unzufriedenheit oder der Kunde schickt das Zeug zurück wenn er nicht klar kommt.)
  • Keine Flüssigkeiten
  • Nichts Zerbrechliches
  • Am Besten verbrauchbare Güter die nachgekauft werden müssen
  • Verkaufspreis zwischen 10 und 25 €
  • Einkaufspreis ist kleiner/gleich einem Drittel des Verkaufspreises.
  • Bestsellerrang (BSR) kleiner 100.000, nach Möglichkeit kleiner 10.000

Die meisten Regeln sollten leicht verständlich sein, bis auf die letzten 3 Punkte.

BSR <= 100.000 soll wohl eine gute Faustformel sein für akzeptable Produkte die nicht ewig im Lager rumliegen.

Wieso eigentlich 10-25€? Das hängt mit dem Kaufverhalten von Amazonkunden zusammen. Da es bei Amazonbestellungen kostenlose Lieferung ab 29€ gibt, wird häufig spontan der Warenkorb mit kleinpreisigen Produkten aufgefüllt. Produkte bis 25€ sind auch häufig im Warenkorb, wenn spontan zugeschlagen wird. Kleiner 10€ sollte man nicht gehen, da dann kaum noch Marge übrig bleibt.

Das der Preis maximal 33% des Verkaufspreis betragen soll hängt mit der Gebührenstruktur von Amazon zusammen. Wenn man Produkte im Bereich von 10-25€ verkauft, kommen Gebühren ihn Form der FBA Gebühren für Lagerung und Versand und zusätzlich die normale Amazon-Provision für die Vermittlung von meist 15% zusammen. Das sind dann schnell 1/3 des Umsatzes weg. Ein Drittel will man als Gewinn behalten, bleibt also nur ein Drittel für den Einkauf.

Ich habe einige Produkte gefunden die man wirklich billig kaufen kann. Gewinn kann man mit so ziemlich allem machen, die Frage ist nur wie man sein Kapital (ich will erstmal maximal 1500€ einsetzen) am Besten investiert. Deshalb konzentriere ich mich auf Produkte wo ich für jeden eingesetzten Euro mindestens einen weiteren Euro Gewinn mache. Sowas gibts. Leider sind ein paar der Produkte zu billig (d.h. < 10€). In solchen Fällen sollte man mehrere Produkte zu Sets zusammen bündeln und verkaufen. Und genau das habe ich vor.

Bereits am Montag Abend habe ich die ersten Bestellungen abgegeben und war nun auch faktisch im Geschäft.

Am Dienstag war dann der „große Tag“, an dem ich mich bei Amazon registriert habe. Amazon macht es einem eigentlich leicht, aber am Montag bin ich noch gescheitert, da man bei der Anmeldung den Firmenname und meine Handelsregisternummer wissen wollte. Als Einzelunternehmer habe ich keinen Firmenname, sondern ich handele als Person. Und als Kleinunternehmer habe ich mich nicht im HR angemeldet, weil ich das bisher nicht musste. Ich war also ratlos. Im Supportchat von Amazon teilte man mir mit einfach „keine“ einzutragen und schon war das Problem gelöst. Als Deutscher hat man einfach zu viel Respekt vor Formularen….

Der erste Blick ins Amazon-Backend ist wirklich krass. Es ist zwar übersichtlich, aber schon beim ersten Herumklicken sieht man, dass die Vielfalt an Statistiken, Menüs und Eingabemasken wohl etwas Zeit braucht. Zum Glück muss ich mich noch nicht damit beschäftigen, denn ich habe die Produkte noch nicht da und muss deshalb auch noch keine Lieferung vorbereiten.

Es trudelten dann die ersten Rechnungen ein, die ich via Vorkasse begleichen musste. Zu dem Zeitpunkt fing ich an die PDFs in Ordner zu legen um den Überblick zu behalten. Folgende Ordner habe ich:

  • 1_Todo
  • 2_Bezahlt
  • 3_Geliefert
  • 6_Reklamiert
  • 7_Rückerstattet

Ich verschiebe die PDFs von Ordner zu Ordner und kann so immer prüfen was in welchem Status ist. Das ist nützlich, wenn man Rechnungen zu verschiedenen Bestellungen beim selben Lieferanten begleichen will. Ist das die optimale Lösung? Weis ich nicht. Ich bring mir das gerade selber bei. Habt ihr bessere Ideen? Dann schreibt das direkt unten in den Kommentar.

Ein Ärgernis gab es dann aber doch noch. Auf der Website hatte ich ein Traumangebot gefunden. Das Produkt verkauft sich bei Amazon zum 6 fachen Einkaufspreis. Und das Produkt verkauft sich außerdem auch noch häufig (BSR < 10.000!). Leider erhielt ich keine Rechnung, sondern nur eine Aufforderung mich auf der Händlerwebseite zu registrieren. Bevor ich das machen wollte checkte ich dort die Preise. Und was soll ich sagen, dort wurde mal schnell der Preis verdoppelt. Wäre vermutlich immer noch ein akzeptabler Deal, aber so fühlte ich mich veräppelt und habe abgelehnt.

Das wars von mir für diese Woche im Versand durch Amazon Logbuch. Nächste Woche wird spannend. Dann sollten die Pakete bei mir eintreffen….

Beitragsbild: CC0 Public Domain; HebiFot

Versand durch Amazon Woche 1 – Screw it, let’s do it!

Hallo zusammen. Heute geht es los. Ich hab 4 Wochen Urlaub und hab mir vorgenommen FBA auszuprobieren. FBA steht für „Fulfillment By Amazon“ was bei Amazon Deutschland „Versand durch Amazon“ heißt. Die Idee hinter Versand durch Amazon zusammengefasst: Nutze Amazon als deinen Logistiker. Lass Sie deine Waren lagern, Bestellungen verpacken und verschicken.
Ich hab viele Rosa-Wölkchen-Geschichten gehört und will nun auch mein Glück wagen. Ich werde diesen Blog benutzen um meine Fortschritte auf dem Weg zum FBA Händler wie in einem Logbuch zu dokumentieren.

Versand durch Amazon, wieso macht man sowas?

Wie bin ich überhaupt auf das Thema gekommen? Seit Mai 2015 höre ich Podcasts und bin dabei über Pat Flynn von smartpassiveincome.com und Spencer Haws von nichepursuits.com gestolpert. Und als ich mich da durch die Podcasts gehangelt habe kam bei den späteren Folgen (aus 2014 und 2015) immer wieder FBA und „verkaufen von physischen Produkten“ auf. Eigentlich ist das überhaupt nicht das Thema der Beiden, da sie mehr an Infoprodukten wie Büchern, Kursen und Websiten interessiert sind. Aber die Erfolgsgeschichten wurden immer reichhaltiger und eindrucksvoller und so kam das Thema wie ein Bumerang immer wieder auf. Irgendwann hat Spencer Haws dann selbst mal versucht was mit FBA zu machen und hat direkt den Jackpot geknackt und innerhalb von 1-2 Monaten mehrere tausend Dollar Umsatz gemacht. Entsprechend begeistert war er in seinen Podcasts und er holte sich Gäste die ihm mehr zum Thema erzählten. Dadurch wurde ich immer unruhiger, quasi angefixt. Ich wollte das auch probieren.

Meine bisherige eCommerce Erfahrungen sind nicht so berauschend. Ich hatte einen Webshop bei Rakuten.de um dort Schuhe zu verkaufen. (Wer selbst auf großem Fuße lebt kann das vielleicht nachvollziehen. Aber seit Zalando wird es für kleine Shops schwierig.) Das ging so lala. Als dann aber mehr und mehr die Ware nur probiert und dann zurück geschickt wurde, hab ich den Shopvertrag auslaufen lassen und die Geschäftstätigkeit mehr oder weniger eingestellt. Die Gewerbeanmeldung als Kleinunternehmer hab ich aber noch. Und auf die werde ich jetzt zurückgreifen, wenn ich mit Amazon anfange.

Diese Woche steht komplett im Zeichen des Sourcing (Produkte beschaffen/identifizieren) und des Arschhochkriegens. Kennt ihr das? Ihr habt ne Idee, die ist auch gut, aber immer wenn ihr an ihr arbeiten wollt, findet ihr euch dreißig Minuten später auf Youtube wieder und schaut irgend welche Videos an. Das nervt mich tierisch. Deshalb ist es nicht nur meine Aufgabe Produkte zu finden, sondern jeden Tag etwas für FBA zu machen.

Todoliste für die erste Woche

Meine Todoliste für diese Woche sieht so aus:

  • Finde Produkte die ich für 1/3 des Amazonpreises oder weniger einkaufen kann und die sich auf Amazon verkaufen (Bestseller-Rang < 100.000)
  • Melde dich bei Amazon an.
  • Andere wichtige Dinge die mit FBA nichts zu tun haben.

Ich schreibe diesen Artikel kontinuierlich während der Woche. Quasi als Logbuch. Ich habe viel Zeit mit Recherche verbracht und bin regelmäßig auf Youtube gestrandet. Irgendwann habe ich dann versucht das zu kombinieren indem ich mir Vorträge von amerikanischen Pickern (so nennt sich die Gemeinschaft der „Resteverwerter“ bei den Amis. Picker sind ursprünglich Leute die Restbestände und Einzelstücke auf Flomärkten und Resterampen kaufen und dann auf anderen Flomärkten, eBay und Amazon verkaufen.) wie z.B. Cody Hawk, Ryan Moran, Alabama Pickers, globalvoodoo usw. anschaue.

Da ich durch diverse Blogs und Podcasts schon von Alibaba gehört hatte, habe ich mich natürlich dort umgesehen. Ich habe aber auch den Ratschlag eines Podcasts befolgt und mich in meiner Wohnung nach Produkten umgeschaut und versucht herauszufinden wie günstig ich die in China bekommen kann. Ich habe ein Excel-Sheet mit Produktkandidaten angelegt und checke kontinuierlich wie viele Sales die aktuellen Händler machen. Wie macht man das? So:

Bestand und tatsächliche Verkäufe von Amazonhändlern tracken

Auf Amazon gehst du auf den Link wo alternative Händler für das Produkt angeboten werden.
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Dort wählst du ein paar aus und legst von jedem Händler 1 Stück Ware in den Warenkorb.
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Danach gehst du in deinen Warenkorb und erhöhst die Anzahl Produkte beim ersten Eintrag auf 10+. Das ist wichtig, denn dadurch wird das Feld zu einem Eingabefeld. Dann gibst du da 999 (das Maximum) ein. Amazon wird dir darauf hin sagen, dass der Händler leider nur soundso viel Stück auf Lager hat (Außer er hat mehr als 999 auf Lager. Das ist aber auch schon ne interessante Info.).
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Bau dir ein Excelsheet mit den Werten und kontrolliere jeden Tag zur selben Zeit den Bestand und du weist wie viel tatsächlich verkauft wird.

Genau das hab ich diese Woche mit mehreren Artikeln gemacht. Ich hab auch versucht bei Alibaba Kontakt mit Verkäufern aufzunehmen, hab aber bisher noch keine Antwort. Angemeldet hab ich mich tatsächlich noch nicht bei Amazon, nur bei Alibaba. Aber ich hab diverse Infos eingesammelt und mittlerweile eine Idee was für Eigenschaften ich an einem Produkt suche.

Nächste Woche geht es dann richtig los. Drückt mir die Daumen.

Interessiert euch FBA bzw. Versand durch Amazon? Wollt ihr auch Händler in Deutschland werden? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Artikelbild: Kontizas Dimitrios;CC BY-SA 3.0