Hallo zusammen und willkommen zurück zu meinem 223ten Versand durch Amazon Logbucheintrag. Wir wurschteln uns weiter durch die Krise und werfen einen Blick zurück auf den schlimmsten Monat seit Jahren.
Bericht zur Lage des Verkaufs
Wie schon in der letzten Woche ist auch diese Woche ein Auslandsumsatz von 0€ zu verzeichnen. Glücklicherweise wurde minimal mehr bestellt als in der Vorwoche.
Mit 150€ Umsatz kann man aber von einer Erholung nicht sprechen.
Auch machen mir die Rücksendungen in der aktuellen Zeit doppelt das leben schwer. Die kann ich gerade GAR NICHT gebrauchen.
Rückblick März
Dieser Rückblick ist etwas anders, da ich diesmal den TaxReport benutze und Rücksendungen bereits herausgerechnet sind.
Spanien ist vom Virus mittlerweile am stärksten betroffen. Meine Umsätze bei Amazon.es enden am 9. März. Mit 130€ kam ein Betrag zu Stande, der normalerweise in einer Woche zusammen kommt. Und so war es ja eigentlich auch.
Italien war früher und sehr schnell betroffen. Auch wenn sich ein einzelner Kunde am 20. März noch zu mir verlief, so stammen doch die meisten Bestellungen aus der ersten Woche. In Summe kamen hier 260€ zusammen. Das ist normalerweiße der Umsatz einer sehr schlechten italienischen Woche.
Frankreich spielt, wie so häufig, in einer höheren Liga. Einfach weil die ersten 2 Wochen noch nicht so dramatisch verliefen. Ab der 3. KW herrscht hingegen schweigen im W..Laden. Es kamen zumindest noch 686€ zusammen. Auch das klingt eher nach einem (guten) Wochenergebnis.
Deutschland ist ebenfalls in Schockstarre. Allerdings kommen hier noch regelmäßige Bestellungen herein. Diese sind jedoch auf einem Mikroskopischen Level, verglichen mit Februar. Nach Rücksendungen waren es diesen Monat >1400€ Umsatz.
In Summe kamen also etwas weniger als 2500€ zusammen. Eine Umsatzzahl die ich so pro Woche sehen möchte – aber nicht pro Monat!
Jetzt kann man sagen: „Kevin jammer nicht so rum. Es gab doch Umsatz.“
Da habt ihr recht. Was mir sorgen bereitet sind jedoch der Verlauf. Der Umsatz stammt zu 66% aus der ersten Woche und 20% aus der zweiten Woche. Es wird immer weniger.
Wenn das im April so weiter geht, dann kommen nur noch 500€ Umsatz zusammen – oder weniger. Zum Glück muss ich davon nicht leben!
Das zweite was mir Kopfzerbrechen bereitet ist, wie und wann ich den Professional Account wieder aktiviere. Macht es aktuell Sinn? Oder jage ich damit nur meine Werbeausgaben durch die Decke ohne Umsatz zu machen?
Wie sieht es bei euch auch? Wie stark sind eure Umsätze eingebrochen? Wie gut laufen eure Kampagnien?
Sonstiges
Etwas was mir aktuell noch mehr Sorgen bereitet ist das Thema „Mieten“. Gut gemeint ist mal wieder das Gegenteil von Gut gemacht. Ich hoffe meine Mieter haben mehr Anstand als Deichmann und Addidas und bezahlen ihren Mieten. Wenn nicht, habe ich erst recht Probleme, aber dann an der Immobilienfront. Der gelegentliche Leerstand ist eingepreist. Ein Nichtzahler schlägt zwar durch aber ist verkraftbar. Aber mehrere davon, die man dann auch nicht relativ zügig loswird sondern die potentiell „eine Weile“ nicht bezahlen. Wie soll man das als Vermieter auffangen? In der Politik glaubt man scheinbar: Wer Wohnungen vermietet, der schwimmt in Geld. An private (Klein-)Vermieter hat da wieder keiner Gedacht. Wie gesagt: Ich hoffe mal, die Medienbeschallung führt nicht dazu, dass Leute denken „es ist ok ne Zeitlang nicht zu zahlen.“
Mein Lösungsvorschlag für gebeutelte Mieter: Der Staat gibt ein Zinsloses Darlehn für die Zeit der Coronakrise, welches danach vom Mieter abgestottert werden kann.
Vorab schon Mal ein Dank an alle, die mich unterstützen. Danke, das hilft mir sehr!
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Aus dem Grund halte ich nichts davon, auf Pump zu investieren. Egal ob Aktien (Leerver-)Käufe auf Pump oder Immobilien (nicht zur Eigennutzung) auf Kredit… Ich glaube man schläft ruhiger, wenn man im Plus bleibt – auch, wenn dann die Rendite natürlich geringer ausfällt…
Ich wünsche Dir viel Glück, dass alles gut geht!
Mit der Einstellung bist du sicherer(!) unterwegs, wirst aber nie Vermögen aufbauen.
Ist aber eine sehr deutsche Einstellung.
Mir würde es schon reichen, wenn man den Marktteilnehmern nicht dauernd knüppel zwischen die Beine wirft.
Er wird NIE Vermögen aufbauen, wenn er keine Schulden aufnimmt? Das ist schlicht und ergreifend eine falsche Aussage.
Ich bin Leser der ersten Stunde und ohne deinen Blog hätte ich vermutlich nie meine Firma gegründet, aber dir muss klar sein dass du mit solchen Aussagen vorsichtig sein musst. Hier lesen viele Neulinge mit und am Ende verschulden die sich unnötig nur wegen so einem Text.
Dieses „Knüppel zwischen die Beine werfen“ passiert ständig. Gerade deshalb sollte man sich nicht ein Haus nach dem anderen auf Pump holen ohne genügend Rücklagen zu haben. Wie man sieht gibt es immer unvorhersehbare Ereignisse.
Versteh mich nicht falsch, ich hoffe dass es für dich und alle anderen ohne größere Verluste weitergeht. Aber Schulden sind nicht die Wahrheit.
Hallo Felix,
wenn sich jemand auf Grund eines Blog-Kommentars überschuldet, dann stehe ich umso mehr dazu: Der wird nie vermögen aufbauen. Man muss die Kirche schon im Dorf lassen.
Ein Verständnis von den Unterschieden von Investitionsschulden und Konsumschulden muss man kennen.
Du hast allerdings Recht. Eine absolute Aussage (NIE, IMMER, GARANTIERT, NIEMALS, AUSGESCHLOSSEN etc) ist bezüglich menschlichem Verhalten immer(!) falsch.
Ich formuliere es anders: Vermögensaufbau hat sehr viel mit Glück und abwägen von Risiken zu tun. Wenn man die glücklichen Wendungen nicht hebelt, dann bewegt sich der Zeiger nur sehr langsam. Wer immer den Risikolosen weg geht wird am Ende mit einem akzeptablen Kontostand dastehen. Falls aber ihn das Schicksal trifft (Arbeitslosigkeit) war es das für das restliche Leben mit Vermögen.
Spontan fällt mir gerade noch der Vergleich zwischen Aktien und Anleihen ein. Wer sein Leben lang nur Deutsche Staatsanleihen kauft baut kein Vermögen auf. Wer dagegen Aktien kauft kann immer mal wieder massiv zurück fallen steht aber (mit genügend langem Investitionshorizont; 20J+) immer(!) besser da.
Bzw. Knüppel zwischen die Beine: Andauernd passiert so etwas nicht. Häuser habe ich bisher auch keine. Da man die auch komplett ohne Rücklagen kauft hast du hier allerdings komplett recht. Bei Eigentumswohnungen sieht die Sachlage anders aus. Aber das hier ist kein Immobilienblog. Falls das Thema dir aber unter den Nägeln brennt kannst du mich gern anschreiben. Ich halte mich schon für einen etwas konservativen Immobilien Investor. Deshalb haben mir in den letzten 6M die meisten Makler auch nur den Vogel gezeigt, wenn ich meine Angebote abgegeben habe. Aber Konservativ zu investieren hilft nichts, wenn man einseitig Parteien von ihren Zahlungsverpflichtungen befreit. Du bist vermutlich Arbeitnehmer oder warst es. Stell dir vor die Regierung sagt: „Auf Grund der Coronakriese müssen Firmen für die nächsten 3 Monate die Gehälter nicht zahlen sondern können diese zurück halten. Arbeitnehmer sind verpflichtet in der Zwischenzeit weiter zu arbeiten. Urlaub und Krank ist ausgeschlossen.“ Wäre ja auch nicht fair. Für was gibt es (Arbeits/Miet)Verträge?
Nochmal zum Thema Schulden: Schulden sind ein Werkzeug welches man mit Vorsicht einsetzt um Chancen zu nutzen. Unser gesamtes Wirtschaftssystem baut darauf, dass wir Rechtssicherheit in Deutschland haben und Gesetze nicht MirNichtsDirNichts einfach so nach Tagesform geändert werden. Das ist der Grund wieso Firmen lieber in Deutschland investieren als in Russland, Albanien, Venezuela oder Kongo. Für dortige Verhältnisse sind meine Einkaufsfaktoren tatsächlich zu hoch. Aber ich ging auch davon aus, dass meine Immos in Deutschland stehen….
Es kommt natürlich auf die eigene Situation (Kinder oder nicht?) und das eigene Ziel (Vermögen – was auch immer das heißt – aufbauen oder „nur“ einen finanziellen Puffer für schwere Zeiten bereit halten wollen) an.
Da gibt es auch erst mal kein Richtig oder Falsch – zumindest weiß man es vorher nicht 😀
Auf jeden Fall kann man auch ein (kleines) Vermögen aufbauen ohne Schulden zu machen – solange das Einkommen / der monatliche Überschuss dafür ausreichend und der Anlagehorizont lang genug ist. Das man mit der Rendite über der Inflationsrate liegen muss und auch ein wenig Glück braucht ist auch klar.
Wichtig ist immer – egal bei was im Leben – dass man nicht gierig wird. Mit kühlem Kopf und einer Nacht drüber geschlafen, trifft man dann eine überlegte Entscheidung und weiß erst in 40 Jahren, ob es die richtige war 🙂
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