Diese Woche war etwas besonderes da sie sich mit einem Thema beschäftigt, dass bei vielen Angestellten (und womöglich auch Selbstständigen) zu kurz kommt: >>Warum?<< Warum machen wir was wir machen? Was sind unsere Werte und Prinzipien?
Wertarbeit
Von meinem Arbeitgeber wurde mir kurzfristig die Teilnahme an einem Management 3.0 Kurs am Montag und Dienstag ermöglicht. Beim Management 3.0 geht es im Kern um selbstorganisierte Teams und damit die tatsächlich sich selbst organisiere können muss die Motivation, Werte und die Kultur des Unternehmens das unterstützen.
Gleichzeitig lese ich nun schon seit ein paar Wochen Stephen Coveys First Things First (im Deutschen „Der Weg Zum Wesentlichen„). Im Buch geht es darum, die Wesentlichen Dinge des Lebens, also die persönlichen Werte und die sogenannten „True North Priciples“ zu ermitteln um dann die wöchentlichen Ziele auf diese zu fokussieren. Nur was „Werte“ eigentlich sind oder wie man „True North Priciples“ ermittelt steht nicht im Buch.
Im Management 3.0 Kurs wurde nun eine Liste von Werten rumgereicht mit der man eine Übung gemacht hat. Ich wusste nun also, dass es solche Listen gibt, und habe mich an den Abenden der Woche mit dem Thema beschäftigt.
Die eigenen Werte ermitteln
Wenn man weiß was man sucht, findet man plötzlich auch die richtigen Infos. Auf der Website von Steve Pavlina habe ich eine Liste mit über 400 Werten gefunden. Zu aller erst habe ich 20-30 Minuten damit zugebracht die Liste auf Deutsch zu übersetzen und die Übersetzung nachzukontrollieren. Danach macht ihr folgendes:
Schritt 1: Geht die Liste durch und fragt euch bei jedem Wort:
Ist mir das Wichtig?
Wenn niemand hinschaut, mach ich das dann? Zeige ich das Verhalten?
Wenn andere sagen ich würde das Verhalten zeigen, wäre ich dann stolz darauf?
Es ist ok, wenn ihr mit einer etwas längeren Liste herauskommt. 30-50 Werte sind erstmal ok. Überlegt euch, wie eine Person die einen solchen Wert lebt sich verhält. z.B. ist jemand der Accountability/Rechenschaft schätzt angewidert, wenn Leute Fehler machen und sich dafür nicht verantworten müssen. Die Person würde sich im zweifel selbst anzeigen als weg zu ducken. Robin Williams wird hingegen sicher jemand gewesen sein, der Silliniess/Albernheit sehr geschätzt hat.
Schritt 2: Nehmt nun die Liste und versucht die Werte zu clustern. z.B. könnte man Weisheit, Wissen, Lernen, Klugheit zu einem Wort oder Phrase „Auskenner sein“ zusammen fassen. Wenn ihr am Ende mit 10-15 Clustern heraus kommt, dann ist das schon ok. Bei mir waren es „nur“ 9.
Schritt 3: Beschreibt in 2-3 Sätzen was die Essenz eines jeden Clusters für euch ist. Warum ist euch z.B. „Auskenner sein“ wichtig. Was gibt es euch, wenn ihr dieses Verhalten zeigt?
Schritt 4: Priorisiert eure Werte. Welches Cluster würdet ihr im Zweifelsfall einem anderen vorziehen. z.B. falls ihr ein anderes Cluster „Familie & Freunde“ habt das vor „Auskenner sein“ rangiert, dann werdet ihr nicht zu einer Konferenz fahren, wenn ein Freund/die Oma Geburtstag hat. Falls die Prioritäten andersrum sind, dann schon.
Wichtig dabei ist es, dass selbst der niedrigst priorisierte Wert immer noch ein Wert ist. Es gab schließlich 350 andere Werte die es noch nichtmal in die Auswahl geschafft haben.
Am Ende habt ihr nun eine Beschreibung eurer Werte. Wenn ihr die nächste Entscheidung im Leben trefft checkt einfach ab ob ihr die so fällen könnt, dass möglichst viele eurer Werte dabei erfüllt werden (Synergien finden). Das sind die Entscheidungen die euch glücklich machen. Falls jemand von euch etwas will, dem ihr komplett neutral entgegen steht dann erinnert euch an Derek Sivers Spruch „Hell Yes! or NO!“ – versucht nur die Sachen zu machen wo ihr „Hell Yes!/Auf jeden Fall!“ sagen könnt.
True North Principles
True North Principles (TNP) sind die stärksten Prinzipien nach denen ihr lebt. Unbewusst steuert euer Gewissen euch dahin Entscheidungen zu treffen die in Einklang mit dem TNP stehen. Verletzt ihr die, habt ihr „Gewissensbisse“. Während Werte sehr persönlich und individuell sind, sind die TNP personen-übergreifende „Wahrheiten“. Prinzipien die von allen Menschen (außer Soziopathen) als wertvoll geteilt werden.
Beispiele für TNP sind meist Verhaltensweisen die sich auf soziale Beziehungen auswirken (also wie interagiere ich mit anderen Menschen). z.B. fairness, kindness, dignity, charity, integrity, quality, and service; honesty, justice, trust.
Eine wirklich gute Übung habe ich dazu bisher noch nicht gefunden, jedoch ist ein Ansatz diese Liste mit 30 Fragen von Bill George.
Das war’s zur Wertarbeit. Jetzt noch die Zahlen auf die ihr sicher gespannt seid:
Bericht zur Lage des Verkaufs
Die Verkäufe dieser Woche waren sehr gut. Allerdings stach dabei der Dienstag noch positiv heraus: In Deutschland wurde allein an diesem Tag über 400€ Umsatz gemacht. Zusammen mit einem starken Montag und Mittwoch (beide > 250€) kamen am Ende 1225€ allein in Deutschland zusammen.
Auf den anderen Marktplätzen war die Woche ebenfalls nicht schlecht. Frankreich steuerte mit knapp 330€ den größten Anteil an den Umsätzen außerhalb Deutschlands bei. Insgesamt kamen aus FR, IT, ES und UK etwas über 700EUR zusammen.
Bei insgesamt über 1900€ darf man getrost von einer der besten Wochen dieses Jahr sprechen.
Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass der Samstag der schwächste Tag war: Über alle Marktplätze kam in Summe ein Umsatz von sage und schreibe 17€ zusammen. Siebzehn!
Soweit von meiner Seite. Falls ihr den Artikel zur #CrowdMastermind noch nicht gesehen habt, dann schaut einmal drauf und hinterlasst mir eure Meinung/Einschätzung und Empfehlung wie es weiter gehen soll.
Ich hoffe der Artikel hat euch etwas gebracht. Das Thema „Werte & Prinzipien“ ist sonst bei vielen Naturwissenschaftlern und Wirtschaftlern nicht so auf dem Schirm. Aber ohne seid ihr die Katze die dem eigenen Schwanz nachjagt.