Versand durch Amazon #168 – Langzeit Lagergebühren

Willkommen zurück zur 168ten Ausgabe meines Logbuchs. Wir sind im Februar angekommen und es geht beschwingt voran…

Bericht zur Lage des Verkaufs

Gegenüber der Vorwoche gab es einen spürbaren Aufschwung: Frankreich und Spanien lagen Kopf an Kopf und kamen mit über 130€ ins Ziel. Italien brachte in der letzten Woche 275€ herein. In Summe also ca. 550€ aus dem Ausland.
Deutschland startete mit 400€ am Montag in die Woche. Rundet man auf 5€ genau, so gab es 4 Tage mit mindestens 300€ Umsatz. Grafisch sah die Woche in Deutschland wie ein V aus. Worbei der Donnerstag mit 80€ den Tiefpunkt darstellte. In Summe kamen jedoch über 1800€ zusammen. Mit so einem starken Ergebnis in Deutschland und dem soliden Umsatz in den restlichen Marktplätzen kann sich die erste Februarwoche mit 2350€ Umsatz sehen lassen.

Monatsrückblick Januar

Was will ich erreichen? Dieses Jahr soll die 100k € Umsatzmarke geknackt werden. Dazu muss ich monatlich 8333€ Umsatz machen. Wie lief also der erste Monat:

Deutschland brachte 5485€ ein. Ansich ok, aber da Deutschland Erfahrungsgemäß 75% des Umsatzes bringt, müssten es eher 6250€ sein – also 200€ pro Woche mehr… Wie sah es also im Ausland aus?
Frankreich lieferte 543€, Italien stattliche 860€ und Spanien 495€. UK fällt aus. In Hinblick auf den Brexit erwarte ich da auch nichts mehr. In Summe sind dies knapp unter 1900€. Es hatten jedoch 2085€ sein müssen um auf Kurs zu liegen.

In Summe kamen somit im Januar 7385€ herein. Die aktuelle Woche holt damit den Rückstand aus dem Januar schon wieder etwas heraus.

Hat die Email-Aktion was gebracht?

Vergleiche ich die 12 Tage vor dem Email-Versand mit den 12 Tagen danach so sind folgende Ergebnisse zu verzeichnen:

  • Verdopplung der Sitzungen auf den beworbenen SKUs
  • Versechsfachung der verkauften Einheiten auf den beworbenen SKUs

Woooooooow!!!!!!! Bäm!!! Tschakka! STOP!

Bevor ich mich nun als Marketing Papst feiere einen Onlinekurs zum Thema Email-Marketing raus bringe und ein Buch samt Facebook-Gruppe baue, relativiere ich das Ganze mal etwas:

Der Umsatz vorher war so niedrig, dass jeder Ausschlag nach oben enorme Vervielfältiger produziert hätte. Anfang des Jahres sahen die Zahlen sogar noch besser aus – ohne Werbeaktion. Auffällig ist eher, dass mit relativ wenigen Sitzungen fast der selbe Umsatz erzielt werden konnte.

ACHTUNG: Langzeitlagergebühren

Wer bisher noch nicht reagiert hat und alten Bestand im Amazon Lager hat, MUSS diese Woche aktiv werden. Am Freitag wird Amazon Inventur machen und teure Rechnungen verschicken, wenn ihr Ware im Lager habt, die seit mehr als 365 Tagen dort liegt. (SellerCentral: Alter der Ware)

Bei mir war das der Fall (die Nachfrage nach Private Label Produkt #2 war geringer als antizipiert). Deshalb habe ich die Ware aus dem Lager remittiert und zu meinem Frachtdienstleister geschickt. Dort wird die Ware erstmal untergestellt und ggf. wird von dort Nachschub wieder zu Amazon geschickt. Die Lagergebühren sind etwas geringer als bei Amazon. Also kein Problem.

Tips zur Remission: Ware von Amazon zurück holen

Tip 1: Wenn ihr größere Mengen von Amazon remittiert, dann macht das lieber in mehreren kleinen Sendungen, statt in einer großen. Das hat den Vorteil, dass bei eurem Lager kleinere Portionen ankommen die eingelagert werden. Wieso ist das besser? Wenn ihr die Ware später wieder zu Amazon schickt, müsst ihr keine größere Palette zerlegen und neu kommissionieren. Statt dessen schickt ihr einfach so eine kleinere Portion wieder zurück. D.h. die Portionsgröße die ihr jeweils remittiert sollte ungefähr eurem 6-Monats-Umsatz entsprechen. (Wenn ihr sehr viel Überbestand habt, ansonsten ist das nicht wichtig).

Tip 2: Ihr könnt aufgegebene Remissionen stornieren! Allerdings ist das etwas schwerer zu finden. Geht dazu in SC > Berichte > Versand durch Amazon > Details von Remissionsaufträgen. Wählt dort „Online Anzeigen“ und sucht nach Remissionen der letzten Tage (außer ihr kennt noch die Remissionsnummer. Dann danach suchen). Sofern die Remission noch nicht ausgeführt wurde, könnt ihr diese dort anwählen und auf den Button „Stornieren“ clicken. Der Button ist nur verfügbar wenn ihr stornieren könnt.

Tip 3: Ihr könnt die Gefahr von Langzeitlagergebühren vermeiden, indem ihr die automatische Remission aktiviert. Interessant dabei: Die Remission von unverkäuflicher Ware (Beschädigte Rücksendungen vom Kunden) und Überbestand (dafür zahlt ihr Langzeitlagergebühren) sind zwei unterschiedliche Remissionsarten für die ihr unterschiedliche Adressen hinterlegen könnt!
Ihr findet die Einstellungen unter SC > Einstellungen > Versand Durch Amazon > Einstellungen für automatisierte langfristige Lagerremissionen

Soweit von meiner Seite. Ich hoffe der Artikel ist für euch nützlich und kam noch rechtzeitig bevor es euch mit der LZL-Gebühr erwischt.


Falls ihr FBAinGermany gut findet und mich unterstützen wollt dann nutzt meine Amazon-Affiliate Links oder spendiert mir nen Kaffee via Paypal. Links und Infos zu Beiden auf meinem Impressum.

4 Gedanken zu „Versand durch Amazon #168 – Langzeit Lagergebühren

  1. Jörg

    Hi,

    für alle die es nicht wissen, hier kann man sich im Seller Central ansehen ob Langzeitlagerkosten auf einen zukommen.

    Im Seller Central
    Berichte -> Versand durch Amazon

    Auf der linken Seite unter Lagerbestand (Mehr anzeigen …) findet sich der Punkt – Zustandsüberblick Ihres Lagerbestands.

    Viele Grüße
    Jörg

    Antworten
  2. Guni

    Gude Kevin,

    gute Tipps, ich habe schon Fälle mit dem FBA-Calc beobachten, wo die Lagerkosten anscheinend aus dem Blick geraten sind und bereits wesentlich höher waren als der Umsatz.

    Kleine Frage nicht ganz zum Thema. Sprichwort Buchführung als Kleingewerbe und GoBD. Wie hast du das gemacht?
    Reicht es alles abzufotografieren und nach einem System Abzulegen oder muss man diese Programmen oder Dienstleistungen einkaufen?
    Machst du das noch oder macht es deine Steuerberaterin?
    Welche Möglichkeiten kann ich am Anfang meiner Gründung als Kleingewerbe für GoBD nutzen?

    Für jeden Tipp bin ich sehr verbunden.

    Drücke dir weiterhin die Daumen und lese gerne mit und motiviere mich den Sprung zu wagen.

    Grüße

    Antworten
    1. admin Beitragsautor

      Ich empfehle dir die Abrechnungen auszulagern. Ansonsten ist es zumindest notwendig alle Dokumente zu einem Geschäftsjahr auffinden zu können.
      Eine Drucker-Scanner Station ist hilfreich um die wenigen Papierdokumente zu Scannen. Alles sollte dann zu einem Jahr zusammengefasst aufbewahrt werden.

      Ich persönlich denke, dass Nachvollziehbarkeit wichtiger ist als Formale Korrektheit. Aber so oder so nervt der ganze Verwaltungskram. Das ist garantiert.

      Antworten

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