Versand durch Amazon #208 – Gut weil Teuer

Hallo Leute, willkommen zurück zum 208ten Versand durch Amazon Logbucheintrag. Diese Woche habe ich selbst für Umsatz bei Amazon gesorgt. Aber auch meine Kunden waren wieder fleißig.

Bericht zur Lage des Verkaufs

Im Deutschen Markt waren Montag, Dienstag und Mittwoch wieder richtig gute Tage, jeder für sich mit >500€ Umsatz. Samstag hingegen war etwas besonderes: In Deutschland gab es 0€ Umsatz. Da waren wohl alle lieber auf dem Weihnachtsmarkt. Am Sonntag kletterten die Verkäufe dafür wieder über die 300€ Marke.

Sehr gute Zahlen kamen auch aus Frankreich. Montag und Dienstag lagen hier >200€. Auch Italien hatte seine besten Tage am Wochenanfang (wobei Italien diese Woche eher schwach performte). Spanien lieferte eine ZickZack Kurve. Montag Nix, Dienstag 50, dann nix, dann 50 dann nix, dann 50, dann…

Am Dienstag brachten alle 4 guten Umsatz. Das hatte zur Folge, dass an diesem Tag allein über 1000€ herein kamen. Über die gesamte Woche kamen 3.500€ herein, was wirklich stark ist.

Erfahrungsbericht: Verkauf von Hochpreisiger Ware

In den letzten Wochen habe ich regelmäßig von „guten Wochen“ berichten können. Ich glaube den Grund dafür identifizieren zu können. Eines der neuen Produkte verkauft sich aktuell gut. Das hat primär damit zu tun, dass es ein Endkunden Produkt ist, und damit „Weihnachtstauglich“. Das es sich jedoch überhaupt verkauft war mir so nicht klar. Und das liegt an einer Eigenschaft: dem Preis.

Mein Produkt kostet mehr als das Doppelte der üblichen Vergleichsprodukte und liegt sogar jenseits der 100€ Marke. Stellt euch vor ihr würdet Schuhe verkaufen und eure Sneaker würden 200€ kosten statt der üblichen 80€. Das dies Funktioniert sieht man z.B. an Nike und Adidas. Aber das es auch mit eigenen Amazon-Produkten funktioniert, hätte ich nicht gedacht.

Der Vorteil an der Hochpreisstrategie ist, dass man mehr Spielraum hat um an Aktionen teil zu nehmen, Sonderrabatte zu ermöglichen und – ganz wichtig – ordentlich Werbung zu schalten. Selbst wenn man 10€ pro Verkauf in Werbung investiert, ist das immer noch profitabel. Bei den meisten anderen Produkten die ich verkaufe habe ich nur 2-3€ Spielraum für Werbung.
Nicht zu vergessen: Durch die höhere Marge kann man auch bessere Qualität verbauen. Nur ist das kein muss, vor Allem wenn man eine Nische testet und das Produkt im Zweifelsfall auch zu normalen Preisen (ab-)verkaufen muss. Die Höhere Qualität schlägt sich meist mit geringfügig höheren Einkaufskosten nieder, lasst es 10% sein. Definitiv aber nur ein Bruchteil des „Qualitätsaufschlags“ im Verkauf.

Was taugt als Hochpreisprodukt?

Nicht jeder Artikel taugt für das Hochpreis-Segment. Es sollten Artikel sein, die nicht regelmäßig gekauft werden müssen sondern die ca. 1 Jahr und länger im Gebrauch sind. Außerdem sollten die Artikel dem Käufer direkt nutzen. Teure Kleidung, Schmuck und Möbel taugen als Statussymbole und schmeicheln dem Selbstwertgefühl. Kunden die sich „etwas gönnen möchten“ suchen nach solchen Produkten. Es gibt solche Produkte auch in anderen Kategorien z.B. im Küchen-Segment. WMF nutzt dies um Whitelabel „Compagnion-Produkte“ für teuer Geld zu verkaufen. (Das sind Produkte die nicht zum Kerngeschäft also Töpfe, Pfannen, Besteck etc gehören. z.B. Pfeffermühlen. Die sind m.M.n. nicht selbst Hergestellt, bestenfalls noch von WMF designed und häufig genauso gut wie alle anderen Mühlen. Kosten aber das Doppelte weil es WMF ist.)
Eine andere Kategorie sind die „Problemlöser und Leidlinderer„. Wie man aus der Apotheke weiß: Wenn man Krank ist sucht man nicht nach der billigsten Pille sondern will eine die hilft und zwar sofort. Wer mit Rückenschmerzen auf Arbeit sitzt, bestellt dann auch den extra teuren ergonomischen Stuhl.

Sonstiges

Das soll es auch schon wieder von mir gewesen sein. Ich habe diese Woche Weihnachtsgeschenke gekauft und auch wieder Geld beim großen A gelassen. Besonders freue ich mich auf ein „Nerd-Produkt“ welches ich mir selbst gönne: Ich habe vor mir meine persönliche und auf meine Bedürfnisse zugeschnittene Tastatur zusammen zu bauen. Eventuell fallen da wieder Produkte ab die ich weiter verkaufen kann. Ist aber seeehr nischig.


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