Versand durch Amazon #89 : PPC und Verwaltungskram

Hallo Leute, willkommen zur 89ten Woche meines Versand durch Amazon Logbuchs. War das etwa eine neue Rekordwoche? Und kostet mich die neue PPC Kampagnienstruktur plötzlich fast 2000€? Außerdem gibts noch einen wichtigen Hinweis zur Amazon Rechnungserstellung.

Bericht zur Lage des Verkaufs

Eine weitere sehr gute Woche ist vorbei. Deutschland legte nochmal einen drauf und kam diese Woche auf 940€. In der Vorwoche gab es einen Tag (Freitag) der hervor stach. Diese Woche wiederholten die Italiener das Spiel am Dienstag. Insgesamt kamen an diesem Tag allein über 800€ Umsatz zu Stande. Das Ausland steigerte zur Vorwoche insgesamt den Output und kam auf knapp unter 1600€. Damit steht nun erstmalig eine Woche mit über 2500€ Umsatz zu Buche. Also erneut eine Rekordwoche!

PPC Kampagnen

Letzte Woche beschrieb ich grob, wie ich die Keywords für meine Produkte recherchiert hatte und wie ich die Kampagnen aufsetzen wollte. Das habe ich nun in der letzten Woche abgeschlossen. Dadurch ergaben sich sofort ein paar Änderungen.

Zu aller erst ist mein Werbebudget nun etwas höher angesetzt. Jede Kampagne enthält viele Keywords die bespielt werden sollen. Und es gibt jetzt viel mehr Kampagnen als vorher. Allein durch die vielen neuen Kampagnen steigt das Tagesbudget von 5-6€ auf ca. 60€ – und das ist wo möglich noch zu gering. Einige von euch fragen sich jetzt vielleicht „Ist das viel?“. Jein. Rein mathematisch kann ich so natürlich bis zu 30×60=1800€ für Werbung ausgeben. Auf der anderen Seite werden die Mindestgebote aber so kalkuliert, dass am Ende die Kampagnen Geld verdienen. Wie? Angenommen die „zugeschriebenen Umsatzkosten“ (ACOS = Average Cost Of Sales) einer Kampagne liegen bei bei 20%. Dann heißt das, dass ihr 20% des erzielten Umsatzes an Werbekosten investiert habt. Macht ihr also durch eine Kampagne 50€ Umsatz bei einem Produkt und habt dafür 10€ in Anzeigen investiert, dann kommt ihr auf einen ACOS von 10/50 = 20%.

Den ACOS könnt ihr dann auch verwenden um eure Kampagnen zu überwachen. Der ACOS sollte normalerweise nicht größer als eure Marge sein – ansonsten macht ihr Verlust. Meistens will man sogar einen ACOS der etwas von der Marge übrig lässt – d.h. eure Werbung macht am Ende sogar Gewinn für euch. Findet ihr Keywords in euren Berichten die andauernd angeklickt werden (also Kosten verursachen) aber KEINE Umsätze erzeugen, dann ist es sinnvoll die Gebote für diese Keywords zu senken – scheinbar sind sie für euer Produkt nicht so relevant. (Macht das aber nicht zu schnell. Gebt den Keywords Zeit Leute zu überzeugen)

Keywords im Listing

Im Backend des Listings sind die Keywords mittlerweile eingepflegt. Es sei anzumerken, dass Amazon da in letzter Zeit etwas rum gefummelt hat und – obwohl es im Seller Central nicht steht – nur noch 250 Zeichen in den Keyword Feldern zu nutzen scheint. Die Überarbeitung der Listings steht erstmal noch aus. Es ist aber absehbar (wenn Amazon so weiter macht), dass irgendwann alle „Keywordfelder“ bei Amazon wegfallen werden. Meine Meinung als ITler dazu ist, dass Amazon, ebenso wie Google, ihren eigenen Algorithmen mehr zutraut als den Händlern. Der Trend wird mittelfristig dazu gehen, dass die Algorithmen die Infos aus den Listings selbst extrahieren. Für die Händler wird das heißen, dass wir mehr Text in den Listings unterbringen müssen – und zwar im für den Menschen sichtbaren bereicht und so, dass es für die Kunden Sinn macht.

Verwaltungskram

Da ich im Juni in einen kurzen Urlaub fahren werde, habe ich das letzte Wochenende dafür genutzt die Steueranmeldung für das Q2 vorzubereiten. Dabei ist mir ein Fehler bei der Rechnungserstellung von Amazon aufgefallen. Wer von euch den Amazon Rechnungserstellungsdienst nutzt muss dringend prüfen, ob die eigene Adresse korrekt hinterlegt ist. Bei mir gab es Probleme mit den deutschen Umlauten. Es wird die Adresse gezogen, welche unter Einstellungen > Informationen zum Verkäuferkonto > Einstellungen zur Umsatzsteuerberechnung angezeigt wird.

Außerdem habe ich mit einem „SelfStorage“ Dienst Kontakt aufgenommen. Konkret mit der Firma „Lagerbox“. Die bieten 1cbm Lager, 24/7 Zugang zum Lager und Paketannahme für 9,99€. Ich bin am Überlegen, dass zu nutzen.

Hat von euch jemand eine Möglichkeit gefunden alle Rechnungen die Amazon verschickt herunter zu laden? Es gibt scheinbar dafür keine Standardfunktion (sagt auch der Support). Angesichts der Tatsache, dass man verpflichtet ist die Rechnungen aufzuheben, ist das natürlich ein NoGo. Für Hinweise bin ich dankbar.
Soweit von meiner Seite. Euch eine gute neue Woche!

12 Gedanken zu „Versand durch Amazon #89 : PPC und Verwaltungskram

  1. Martin

    Zum Trend bei den Keywords: Auch im Bereich Bulletpoints wird sich das sehr wahrscheinlich zeitnah ändern, da viele Bulletpoints alles andere als mobilfähig sind. Zum Teil werden diese noch mega zugespamt, was alles andere als userfreundlich ist (für Mobile-Einkäufer) und diese Zahl liegt ja mittlerweile schon in einem hohen 2-stelligen Bereich.

    Daher sollte man sich als Händler am besten jetzt schon langsam darauf einstellen – in den Styleguides ist es ja auch ähnlich erklärt, auch wenn diese oft veraltert sind und nicht aktuell.

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      1. ZvG

        Im Blog von amalyze gibt es bereits einen Test dazu, dass die Bulletpoints auch nicht mehr gezählt werden, wenn diese zu lang sind (Summe der Zeichen aller Bulletpoints 1000).
        Interessanterweise werden hier sogar ganze Bulletpoints aus der Wertung genommen – mit nicht nachvollziehbaren System dahinter.

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        1. admin Beitragsautor

          Was mir auch noch aufgefallen ist: Auf dem Handy werden bei mir nur die ersten 3 Bulletpoints angezeigt. Mag an der Textmenge liegen, aber das sollte man im Hinterkopf haben. (Auch wenn ich selbst keiner bin der auf dem Handy bei Amazon einkauft, gibt es wohl durchaus solche Leute…)

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          1. Patrick

            Ja, das ist auf Mobilgeräten generell so, dass nur 3 Bulletpoints angezeigt werden.
            Interessant auch, dass dort die Produktbeschreibung noch vor den Bullets kommt.

  2. Pingback: Versand durch Amazon #91 - Monatsrückblick Juni und Automatisierung - FBA in Germany

  3. Anu

    Ich habe immer das Gefühl, dass Produkte mit längeren Bulletpoints höher ranken. Dann wiederum gibt es Produkte mit so minimalen Angaben, das alle meine SEO Sinne schockiert sind, aber das Produkt rankt trotzdem. Ich hoffe die werden nicht zu streng mit den Bulletpoints, da die Produktbeschreibung bis dato anscheinend ja sowieso nicht rankt. Interessant deine bisherigen FBA Erfahrungen zu lesen. Für angehende FBAler finde ich auch den Amazon FBA Rechner von Shopdoc praktisch.

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      1. Anu

        Ja hast recht der ist gut für den ersten Eindruck. Der von ShopDoc berücksichtigt auch eventuelle Retouren, Steuern und Marge etc. Ich finde besonders eventuelle Retouren vergisst man einfach. Und als Amazon-Junkie weiß ich auch wieviel ich ständig zurückschicke. Hilft dir vielleicht beim nächsten Mal weiter.
        https://www.shopdoc.de/amazon-fba-rechner/

        Hast du eventuell auch Erfahrungen/Beiträge zu Sourcing? Dein Blick drauf würde mich interessieren….

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  4. Alex

    Hallo Kevin,

    erstmal Danke für deinen tollen Beiträge. Ich bin auch FBA Händler seit Anfang 2016. Mich würde interessieren, wie du deine PPC Kampagnen aufgebaut hast. Bin ich mit meinen nicht zufrieden. Mein ACOS ist noch zu hoch.

    Viele Grüße
    Alex

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