Versand durch Amazon #66 – Nachschub, Recycling und Remission

Hallo und willkommen zurück zum 66ten Logbucheintrag. Diese Woche ist nochmal richtig viel passiert, und es gibt Neuigkeiten für euch. Ich habe einen neuen Grundlagenartikel zum Thema „Retourenabwicklung mit Versand durch Amazon“ geschrieben. Schaut da gern mal rein.

Bericht zur Lage des Verkaufs

Die erste Woche 2017 verlief so schlecht wie die letzte 2016. Über alle Marktplätze wurden nur 550EUR Umsatz gemacht, 20% davon im Ausland. Es gab sogar mit dem Samstag wieder einen Nullertag. Eine Vermutung wieso es so zäh läuft ist, dass ich bei meinen gut laufenden Artikeln out of Stock bin. Deshalb habe ich da diese Woche auch Abhilfe geleistet.

Am Dienstag war ich wieder groß einkaufen und habe knapp 500EUR in RetailArbitrage Ware gesteckt.  Als ich das ganze Zeug dann – nach mehreren Stunden arbeit in meinem kalten Keller – endlich in Kisten verpackt hatte, durfte ich feststellen, dass eine davon >30kg wog. Also hab ich das ganze nochmal umgepackt. Da ich diesmal zu Hause war, habe ich von DHLs Abholservice Gebrauch gemacht. Sehr praktisch. Leider war die Zeit im Keller genug um mir eine Erkältung einzufangen. Die schlich sich von da ab langsam an mich heran, um mich dann am Samstag/Sonntag etwas nieder zu raffen. Folge: Ich hab zwei Rechnungsanforderungen erst nach >24h beantwortet. Schauen wir mal ob da was passiert. Zumindest hab ich dadurch jetzt eine gelbe Lampe in den Verkäuferleistungen.

Umstellung der Versandeinstellungen

Wenn ihr einen Account habt, wurdet ihr vielleicht auch von Amazons Nachricht überrascht, dass die Versandeinstellungen für euer Konto umgestellt werden sollen. Bei mir soll das am 12.01.2017 stattfinden. Das Thema ist für reine FBA Händler, also Leute die nicht selbst Pakete verpacken und zum Kunden schicken (FBM), uninteressant. (Seid ihr anderer Meinung? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.)
Es könnte allerdings sein, dass diese Umstellung für uns FBAler sogar positive Effekte hat, denn für FBM Händler werden die Bedingungen etwas schlechter. (Warum?: Amazon ist bei den neuen Lieferzeitangaben für FBM deutlich defensiver als bisher. Standardversand ist zukünftig mit „2-3 Werktage“ statt „1-3 Werktage“ gekennzeichnet. Und das obwohl die deutsche Post im schnitt bereits nach 1 Tag liefert. D.h. die Lieferzeitangabe für FBM sieht zukünftig schlechter aus als sie ist. Absicht? Hmm… Siehe dazu auch der Beitrag auf Wortfilter)

Recycling – Anmeldung für das Duale System

2016 ist vorrüber und damit ist jetzt genau die richtige Zeit sich dem Thema Recycling und Duales System nochmals zu zuwenden. Ihr habt jetzt noch die Zeit die Abfallmengen für 2016 nachzumelden und Lizenzen zu kaufen. Wie letztes Jahr geschrieben, bin ich bei Usepack. Ich hab nochmal nachgeordert und bin bei ca. 25kg Plastik und 25kg Karton angekommen. Ich hab zu diesem Zweck die Abfallmenge aller Artikel pro Einheit kalkuliert und dann mit den gesamten Mengen die ich 2016 verkauft habe multipliziert. Außerdem solltet ihr noch die Transportverpackungen (Kartons in denen ihr die Ware an Amazon schickt) aufschlagen.

Remissionsfail

Von meinem Private Label Produkt habe ich noch einiges an Ware auf Lager. Bisher hatte ich das letztendlich gefertigte Produkt nie in Händen gehalten, deshalb habe ich von Amazon ein paar Exemplare via Remission an mich zurück schicken lassen. Meine Idee war, dass ich die (nach kurzer Inspektion), z.B. zu Sets kombiniere und dann wieder einschicke. Ich bestellte 80 Einheiten, was knapp unter 50kg ausmacht.  Eigentlich nichts besonderes, wenn man überlegt, dass ich regelmäßig >70kg Ware an Amazon schicke. Nur habe ich diesmal einen Fehler gemacht: Ich habe vergessen wie voluminös die Sendung wird! Amazon hat deshalb meinem Auftrag entsprochen und eine Palette mit 1,5 KUBIKMETER Ware fertig gemacht! Als ich den Brief der Spedition im Briefkasten hatte musste ich erstmal schlucken. Ich wohne in einer Stadtwohnung. D.h. die Palette wird mir am Freitag unten auf den Gehweg gestellt und ich muss schnellstmöglich die Ware ins Haus schaffen.

Wow… Coole Action Kevin….

Soweit von mir. Wie ist euer Start ins neue Jahr verlaufen? Habt ihr auch schon Mal ne Palette vor die Tür gestellt bekommen? Lasst es mich gern in den Kommentaren wissen.

17 Gedanken zu „Versand durch Amazon #66 – Nachschub, Recycling und Remission

  1. Ozra

    Hallo Kevin,

    danke für deine Berichte. Das Thema Recyling ist also auf für FBA relevant. An so etwas hätte ich wohl nicht gedacht. Ich hoffe das ich dieses Jahr auch mit FBA durchstarten kann.

    Ich hätte zwei Vorschläge für dich:
    Das erste ist eine Vorlage zum Bedrucken deiner Produkte. Soweit ich gesehen habe, bieten das einige andere Anbieter an. (vielleicht als Word-Seriendruck-Vorlage oder PDF)
    Das zweite ist zu schauen, wer noch alles deine Produkte verwenden kann.
    Da ist mir die Bewertung der Erzieherin aufgefallen, die es für einen Kindergarten Ausflug genutzt hat. Tolle Sache.
    Vielleicht gibt es mehr Verwendungsmöglichkeite als du denkst. Eine gezielte Werbung in diesen Nischen wäre wohl auch vom Vorteil.. Foren für Kindergärten / Erzieherinnen / andere Bereiche

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    1. admin Beitragsautor

      Danke für deinen Kommentar. Was du beschreibst würde ich als „Bonus“ bezeichnen. Und sowas mache ich auch. Nicht einfach weil es nett ist, sondern damit man eine Mailingliste der Kunden aufbauen kann.
      Beispiel: Du verkaufst eine Knoblauchpresse und legst einen Flyer in die Verpackung der auf deine Homepage verweist. Dort kann der Kunde kostenlos ein Rezeptbuch mit Knoblauchrezepten herunterladen – gegen Eingabe der eigenen Mailadresse. Bei der Knoblauchpresse ist das nicht so wahrscheinlich dass da jemand kommt. Aber bei einem Zusatzprodukt was richtigen Mehrwert schafft schon.

      Ich hab sowas für mein Private Label Produkt gemacht und aktuell 15 Subscriber. (ca. 5 weitere haben sich die Vorlage geholt und direkt wieder abgemeldet. 😉 ) Emaillisten kannst du mit Mailchimp easy aufsetzen.

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  2. Anton

    Hallo Kevin,
    Ich bin ein 17 jähriger Schüler aus Hamburg und interessiere mich für Privat Labiling.
    Ich wollte fragen ob es für mich als 17 jährigen rechtlich und allgemein möglich ist mit Amazon FBA Geld zu verdienen?
    Ich hätte Abende und Wochenenden an den ich Arbeiten könnte und natürlich die Ferien.
    Auserdem habe ich keine richtige vorstellung was für Produkte bei diesen Modellen verkauft werden. Kannst du mir ein Beispiel aus deinen Listings geben?
    Und du tust wirklich nicht mehr als dein Logo auf die Ware zu drucken ?
    Sry für die vielen fragen…
    Würde mich freuen wenn du mir weiterhelfen könntest!

    Anton

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    1. admin Beitragsautor

      Hi Anton,
      1) 17 Jährige können Firmen gründen, benötigen aber bei allem die Einwilligung der Eltern.
      2) Rechtlich begibst du dich ins Haifischbecken mit allen anderen Leuten. Wenn du Private Label machen willst und das „Importiere aus China via Alibaba und kleb dein Label drauf“ Modell probierst, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis dir das ins Gesicht schnappt. Du kannst alles machen (so wie die anderen Player auch) aber dann musst du dich auch um die Pflicht kümmern und Fragen klären wie
      – ist das Produkt Patent/Markenrechtlich geschützt und der Chinese verkauft mir nur ne Kopie –> WorstCase: Zoll zieht die Ware ein und du bist Schadensersatzpflichtig gegen Lizenzinhaber.
      – ist das Produkt sicher? Darf es verkauft werden? –> Worstcase: Zoll zieht ware ein oder du must Tests nachreichen. Noch schlimmer: Deine Ware beschädigt Person oder Eigentum eines Kunden….
      – habe ich alle nötigen Kennzeichnungen und Regelungen beachtet? –> Worstcase: Zoll zieht ware ein und vernichtet sie auf deine Kosten
      Außerdem machst du nicht nur dein Logo drauf. Du musst ein launch Strategie haben. Werbung schalten. etc.
      Retail Arbitrage ist weniger gefährlich. Allerdings macht das potentiell auch jeder. Und deshalb gibt es Preiskämpfe und wenig zu verdienen.
      Typische Produkte findest du auf Amazon. Logisch oder? Du kannst in jeden Laden gehen und dort die Preise mit denen auf Amazon vergleichen.
      Also nein, Logo drauf machen ist nicht alles. Wenn du am Ende den Profit haben willst, musst du auch das komplette Risiko tragen.

      Wenn du tatsächlich 17 bist, und jetzt schon über Business nachdenkst, dann stehen deine Chancen gut. Ließ dich ein (siehe Buchempfehlungen hier auf dem Blog). Außerdem lebst du in Hamburg. Da kannst du Jobs im Bereich internationaler Warenverkehr, Spedition, Logistik etc. annehmen.
      Dein Problem wird es sein genügend Cash aufzutreiben um zu spielen. Amazon und FBA wird noch 2-3 Jahre ein Thema sein. Dann ist es etwas anderes. Vor 3-5 Jahren war es Youtube, davor eBay davor Nischenseiten.
      Du musst das richtige Mindset entwickeln, dann siehst du Chancen wenn sie aufpoppen. Und wenn du dann Cash hast und Skills entwickelt hast (Sales/Marketing/Psychologie ist allgemein hilfreich) dann kannst du da mit vollgas einsteigen.

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  3. Florian

    Hi Kevin. Danke für den coolen Post (wie immer)! Du hast mich soeben an das duale System erinnert. Ich habe für 2016 noch nicht gezahlt. Allerdings habe ich auch nur 300 einheiten von einem einzigen Produkt verkauft. Sind vielleicht 15 kg Pappe oder so. Fragen: Wer prüft überhaupt wie viel Verpackung ich in Verkehr bringe? Wie wird das geprüft und nachvollzogen? Würde es überhaupt auffallen wenn ich 15 kg überhaupt nicht lizensiere? Nicht falsch verstehen, ich zahle jetzt die 10 Euro 😉 Aver fast hätte ich es vergessen und ich frage mich ob es aufgefallen wäre. Danke für deine Antwort und schöne grüße flo 🙂

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    1. admin Beitragsautor

      Im Zweifelsfall prüft das die Konkurrenz. Ich geh nicht davon aus, dass du kurzfristig kontrolliert wirst. Aber nach Murphy trifft es genau dich in dem Jahr wo du nicht lizenzierst.

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  4. Susanne

    Hi Kevin

    Klasse, dein Blog! Du verkaufst EU weit und hast das Stichwort Verpackungslizensierung erwähnt. Wie machst du das mit der Verpackungslizensierung in Ländern ausserhalb Deutschlands? Oder gehst du da volles Risiko und kaufst keine Lizenzen… 😉

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  5. Marius

    Hallo Kevin,
    mal ’ne Frage zu deinem FBA-Grundlagenartikel.

    Was passiert, wenn ich hier (http://fbaingermany.com/wp-content/uploads/2017/01/NichtVerkaufbarerWarenbestand-320×236.png) auf übermitteln klicke?
    Wird der/die Artikel dann an mich zurück geschickt, oder werden diese entsorgt bzw. gehen diese autom. in den Besitz von Amazon über?
    Kommt danach noch ein Fenster, in dem ich auswählen kann, dass ich den/die Artikel gerne zurück hätte? Oder muss ich das irgendwo voreinstellen?

    Die automatische Remission habe ich aktuell nicht aktiviert, da wohl die manuelle Remission im Einzelfall kostenlos ist?

    VG
    Marius

    Antworten
    1. Marius

      Gerade stolper‘ ich noch über folgenden Punkt:

      Einstellungen > Versand durch Amazon > „Kundenfragen von Amazon.de bearbeiten“

      Heißt „aktiviert“ nun, dass Amazon die Kundenanfragen bearbeitet, oder dass ich die Kundenanfragen selbst bearbeite? Die Hilfe dazu verweist nur auf allgemeine Informationen zum Kontakt mit Käufern im Sellers-Central.

      Ich bin mir absolut sicher damals gelesen zu haben, dass aktivieren bedeutet, dass ich die Anfragen selbst bearbeite, da lege ich auch großen Wert drauf, da die von mir verkauften B2B Produkte einiges an Know-How bedürfen und teils Erklärungsintensiv sind – schließlich möchte ich Retouren so weit möglich abwenden und nicht einen überarbeiteten „woher soll ich das wissen“ Amazon-Mitarbeiter, der die generelle Empfehlung ausspricht, den Artikel kostenfrei zurück zu senden.

      Besten Dank und VG
      Marius

      Antworten
        1. Marius

          Hi, danke für die schnelle Rückmeldung 🙂
          Anfrage bei Amazon wegen sowas? Ne, lieber nicht, immer schön unter dem Radar fliegen heißts bei Amazon, das letzte Mal als ich gleich zwei Anfragen hatte (einmal wegen Korrektur fehlerhafter Katalogdaten, einmal wegen dem zusammenlegen von 2 ASINs) hatte ich direkt ne Kontoüberprüfung an der Backe…

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          1. admin Beitragsautor

            Ich glaube ich hab mittlerweile über 100 Anfragen gestellt. Mach dir da mal keine sorgen. Alternative ist: Frag mal auf Facebook in den Gruppen. Irgendeiner hat bestimmt das Thema durchdrungen.

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