Gute Woche trotz Grippe

Versand durch Amazon #23: Gute Woche trotz Grippe

Hallo Leute und willkommen zurück zur nunmehr 23ten Woche meines Versand durch Amazon Logbuchs. Ab ca. Mitte der Woche hat es mich erwischt und spätestens ab Freitag war ich offiziell krank. Und was passiert mit einem FBA Geschäft wenn man krank ist? Genau: Rekordverkäufe. WTF!?

Bericht zur Lage des Verkaufs

Diese Woche war verkaufstechnisch wirklich Klasse, und das obwohl ich am Samstag, quasi traditionell, nichts verkauft habe. Am Donnerstag jedoch wurden sagenhafte 13 Bestellungen abgegeben – soviel wie noch nie. Auch einige nur schwer verkäufliche Artikel sind dabei gewesen und natürlich auch meine Dauerbrenner.
Das Angenehme am FBA Handel (insbesondere wenn man krank wird) ist, dass man nicht selbst aktiv werden muss. Es gibt faktisch nur 3 Tätigkeiten die eure Aufmerksamkeit erfordern:

  1. Neue Waren suchen und bei Amazon listen (kann man auch mal auf später verschieben)
  2. Auslaufenden Bestand auffüllen (kann man ein paar Tage verschieben)
  3. Rechnungsanforderungen bearbeiten (sollte man pronto erledigen!)

Glücklicherweise habe ich 1. schon letzte Woche gemacht und 3. liegt aktuell nicht an. Bleibt nur noch 2. Warenbestand auffüllen.

Arbitrage Geschäft

Nach den guten Verkäufen der Woche stellt sich ein Problem:  Nachschub muss ran. Ich werde also noch heute Abend eine Sendung fertig machen müssen. Glücklicherweise ist der Großteil der Arbeit bereits getan. 3/4 einer Sendung liegt bereits fertig etikettiert in meiner Wohnung, in meinem Kofferraum liegt noch mehr Ware die etikettiert werden will. Beim Kauf dieser Ware habe ich mir eine Faustregel überlegt. Letzte Woche gab es bei meinem Großhändler ein „Superwochenende“ mit extra Rabatt auf alle Waren.

Faustregel: Wenn du eine günstige Quelle für ein Produkt, was sich sicher verkauft, gefunden hast und jemand bietet dir beim Sourcing einen zusätzlichen Rabatt, dann kauf mehr als üblich (aber nur soviel wie du auch sicher los wirst).

Klingt logisch, oder? Ich war letzte Woche etwas zu vorsichtig und hätte problemlos dick einsteigen können. Ich mache auch mit dem Normalpreis Gewinn, aber der Rabatt ist quasi geschenktes Geld. Letzte Woche hatte meinen Bestseller gekauft obwohl ich das nicht vorhatte. Ich hätte aber problemlos auch die 3-4 fache Menge kaufen können, denn das Produkt liegt nicht lange herum. Die Chancen standen sehr gut, dass ich nach 6 Monaten garantiert alles verkauft hätte. Wahrscheinlich sogar schon nach 2 Monaten. Das nennt man Opportunity Costs.

GS1 Registrierung

Größte Neuigkeit in diesem Bereich, und sicherlich auch hilfreich für meine private Label Ziele: Ich habe mich bei der GS1 registriert um eigene Produktcodes/Barcodes vergeben zu können.
Wer bei der GS1 nach verschiedenen Preisstaffeln checkt wird schnell ungläubig abwinken. Die jährlichen Gebühren und kosten pro Zahlenraum sind schon recht beachtlich. Für größere Firmen, ich denke da an Aldi, Edeka oder C&A, ist das sicher kein Problem. Aber als Startup sich auf 230EUR pro Jahr einzulassen ist auf jedem Fall kein Pappenstiel.  Die GS1 ist dabei das Gremium welches den Zahlenraum für Barcodes festlegt und dem die Zahlen sozusagen „gehören“. Vergeben werden nur Nutzungslizensen. In den AGBs von GS1 steht nun auch, dass eine Weitergabe/Sublizensierung der Nummerkreise nicht erlaubt ist. Dadurch gibt es faktisch kaum eine Möglichkeit wie Alternative-EAN-Websiten solche Codes vergeben können. Begrüßenswert wäre hier wohl wirklich eine gerichtliche Klärung. Denn die Konkurrenzwebseiten haben insbesondere für Startups/Kleinunternehmer die deutlich besseren Gebührenstrukturen. Nun gibt es hier aber einen inoffiziellen Weg doch billiger an Codes zu kommen. Und zwar bietet die GS1 auf Nachfrage (mitunter auch mehrfacher Nachfrage!) ein Kleinstpaket für Unternehmen mit weniger als 100.000EUR Umsatz an. Man erhält für einmalig 49EUR + jährlich 150EUR dann einen Nummernkreis für 100 GTINs.
In meinem Fall hat mir der Servicemitarbeiter erst das Angebot unterbreitet als ich ihm mitteilte, dass ein befreundeter Händler ein solches erhalten hatte. Wir sind ja alle Freunde…
Trauriger Fakt am Rande: Wenn man den Antrag vorab als PDF/Bild per Mail schickt, muss das Bild sehr hell und kontraststark sein. Wieso? Achtung festhalten:
Weil es ausgedruckt wird um dann eingescannt zu werden … Willkommen im 21ten Jahrhundert…

Ich habe mich also auf die helle (aber teure) Seite der Macht begeben und werden meine ersten eigenen Barcodes für diverse Sets verwenden, die ich bauen möchte.

Private Label

Aktuell mache ich mich mit den potentiellen Produkten vertraut, welche ich in Kooperation mit meinem amerikanischen Mastermind Kollegen in Europa verkaufen möchte. Amko (kurz für amerikanischer Mastermind Kollege) hat mir ein „Produktsheet“ geschickt was mich durchaus beeindruckt hat. Es ist ein Excelsheet, welches nahezug alle Fragen zu besagtem Produkt erklärt. Neben den üblichen Kostenkalkulationen stehen auch Keywords, Searchterms, Marketing infos etc. in diesem Sheet. Alleine aus diesem kleinen Tool kann ich schon wieder eine Menge lernen. (Und es zeigt, dass die gesamte Wirtschaft – vom Börsenunternehmen bis zum Amazonhändler – von einem Tool abhängt: Excel)

Soweit von mir. Bleibt gesund und lasst mich wissen was euch bewegt. Ich freue mich über eure Kommentare.

12 Gedanken zu „Versand durch Amazon #23: Gute Woche trotz Grippe

    1. admin Beitragsautor

      Danke für deinen Kommentar. Das hilft mir am Ball zu bleiben. Wenn sich keiner zuckt, dann hat man das Gefühl die Blogbesucher sind alle nur Suchmaschinen und Spambots. 😉

      Antworten
  1. Ursli

    Excel? Das Tool heißt eigentlich „Tabellenkalkulationsprogramm“, Microsoft Excel ist nur ein sehr sehr teures Produkt, eine andere Möglichkeit ist Libreoffice Calc, diese ist nicht nur besser sondern auch kostenlos 🙂

    Antworten
  2. Alani

    Hey, Glückwunsch zur guten Woche und vor allem gute Besserung! Vielleicht ist es die Grippewelle, die auch alle anderen zu Hause vor den Bildschirmen versumpfen lässt und Gelegenheit zum onlineshopping liefert!
    Zu diesem excel sheet – könntest du es mit uns teilen? Also natürlich ohne konkrete Infos zum Produkt, einfach nur die leere Tabelle mit Spaltenbezeuchnungen? Ich bastle mir zur Zeit auch einige Tabellen für die Recherche und es würde mich interessieren welche Kriterien da drin vorkommen. Gern auch per Mail an die hier hinterlegte Adresse.

    Antworten
    1. Marco

      Sehr cool was du so berichtest. Ganz tolle Seite. Das Excel Sheen wäre wirklich mal interessant zu sehen. Vielleicht kannst du es ja in einem der nächsten Beiträge mal vorstellen. Ich freue mich auf deinen Respone.

      Antworten
      1. admin Beitragsautor

        Sorry aber das Sheet gehört nicht mir und es wäre unfair wenn ich die Arbeitsergebnisse anderer Leute breit schmeiße. Ich sag mal so. Das Sheet beantwortet Fragen wie:
        – Wie ist die Kostenstruktur des Produkt?
        – Wer ist mein Ansprechpartner/Hersteller für das Produkt?
        – Wie schnell kann ich Nachschub bekommen?
        – Welche Probleme löst das Produkt?
        – Was sind Vorteile des Produkts?
        – Welche Kunden interessieren sich für das Produkt?
        – Welche Promotion/Kampagnien gibt es?
        – Was sind Keywords
        Das und noch ein paar Punkte mehr. D.h. er macht sich ein wirkliches/tiefes Bild vom Produkt und nutzt das Sheet über die Lebenszeit des Listings hinweg.

        Antworten
  3. Jörg

    Hallo Kevin,

    ich versuche gerade auch bei der GS1 ein, wie von Dir beschriebenes „Kleinstpaket für Unternehmen mit weniger als 100.000EUR Umsatz“, zu ergattern.

    So wie ich es verstanden habe, erwirbt man bei der GS1 eine Globale Lokationsnr (GLN) mit der das Unternehmen eindeutig identifiziert wird. Aus der Kombination GLN + fortlaufende Artikelnummer + Prüfziffer erhält man dann seine eigene eindeutige GTIN.

    Mir stellen sich dazu gerade folgende Fragen:

    – Baut man sich seine eigenen GTIN’s manuel zusammen?
    – Falls nicht, welche(s) Programm kannst Du empfehlen?

    Viele Grüße
    Jörg

    Antworten
  4. Jörg

    Hallo Kevin,

    ich wollte hier mal für die Allgemeinheit berichten wie es mir momentan mit der GS1 ergeht.

    Du hattest ja den Tipp gegeben, dass es möglich ist bei der GS1, ein Kleinstpaket für Unternehmen mit weniger als 100.000EUR Umsatz, auf Nachfrage zu erwerben. Nach einigen Mails, mit unterschiedlichen Servicemitarbeitern steht leider fest, dass es ein solches „Kleinstpaket mit 100 GTINs nicht mehr gibt.
    Auch Hinweise auf befreundete Händler etc. haben nicht den entscheidenden Ausschlag geben können. Selbst ein Preisnachlass wurde abgelehnt.

    Dies ist natürlich sehr schade, wenn nicht sogar ärgerlich, gerade wenn man am Anfang seiner FBA Karriere steht. Jetzt werde ich wohl in den sauren Apfel beißen müssen und das kleinste, von der GS1 angebotene Paket mit 1.000 GTINs nehmen.

    Sollte jedoch jemand es schaffen einen Rabatt mit der GS1 auszuhandeln, wäre ich interessiert daran wie ihr es gemacht habt.

    Viele Grüße
    Jörg

    Antworten
      1. admin Beitragsautor

        Hab ich auch gehört. So zum Beispiel auch in Estland. (Als Kaufmann bezahlst du da für 999 Codes, 120€ im Jahr; Als Firma abhängig von deinem Umsatz mehr – allerdings für den gesamten Zahlenraum also genug Codes für das restliche Leben… 😉 )

        Ob das alles so Legal ist? Keine Ahnung – aber echt sind die Codes.

        Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert