Versand durch Amazon #152: Internationale Angebote

Willkommen zu meinem 152ten Versand durch Amazon Logbuch. Einem ganz besonderen Eintrag, und endlich auch mal wieder etwas länger. Vor 3 Jahren hatte ich Urlaub genommen und beschlossen mal dieses FBA auszuprobieren. Diese Woche hatte ich wieder Urlaub und hab versehentlich einen Knopf gedrückt….

Bericht zur Lage des Verkaufs

Zuerst die Zahlen der letzten Woche. Mit noch nicht einmal 1200€ war Deutschland diese Woche verheerend schwach unterwegs. Aber das kenne ich schon. Feiertage sind für mein Geschäft üblicherweise nur in der Vorwoche positiv. Das Ausland war diesmal sehr durchschnittlich unterwegs und dadurch auch kein „Stabilitätsanker“. In Summe kamen diese Marktplätze nur auf 400€. Wer in der Grundschule aufgepasst hat, weiß jetzt auch schon, dass es <1600€ diese Woche waren.

Damit das wieder mehr wird, habe ich diese Woche verstärkt an meinem Geschäft gearbeitet.

Private Label Produkte

Meine neuen Waren sind eingetroffen und der Bestand wieder etwas aufgefüllt. Die Deutschen Listings für die neuen Varianten waren auch „schnell“ erstellt (wenn man das nebenher macht, dauert sowas trotzdem einige Tage) aber alles lief wie ich es erwartet habe. Als nächstes wollte ich die Listings noch schnell auf die anderen Marktplätze bringen.

Listings auf anderen Marktplätzen

Ich hatte ja schon seit über einem Jahr auf anderen Marktplätzen meine Produkte vertrieben. Meine neuen Produktvarianten wollte ich nun so wie bisher auch einfach in Italien, Frankreich & Co anbieten. Also ab in die Listingdetails und dort einen Preis eintragen. War ja einfach bei den anderen Produkten.

Denkste! Die Funktion gibt es so nicht mehr. Statt dessen will Amazon, dass man seine Accounts verknüpft (Die Funktion liegt unter SellerCentral > Lagerbestand > Weltweit Verkaufen >  Internationale Angebotserstellung einrichten ). Ich wollte mir das mal anschauen und habe dabei versehentlich meine Accounts verknüpft. Was das genau bedeutet war mir zu diesem Zeitpunkt nicht klar.

Da ich natürlich die Ausschluss-Funktion nicht gesehen hatte (oder die zu dem Zeitpunkt nicht angeboten wurde?) wurden alle aktiven(!) Listings aus Deutschland synchronisiert. Damn! Ich hatte mit Amko vor Jahren abgemacht, dass ich einige Produkte nicht nach UK verkaufe da er das selbst machen wollte. Nun das!
Also habe ich Amko nach langer Zeit einmal wieder kontaktiert und berichtet, dass ich das alles wieder heile mache. „Keine Absicht. In paar Stunden sind die wieder weg.“ Amko sagte mir, dass ich mich nicht beeilen müsste. Er musste das Produkt in den US aufgeben, da er mit dem Hersteller selbst konkurrierte, welcher ihm via Preiskampf das Geschäft zerstörte. Und UK allein war den Aufwand nicht wert. Ich fragte natürlich ob er was dagegen hat, wenn ich es in den UK probieren. „Nö, mach mal. Ist ok“.

Wow… mal sehen ob ich jetzt ein paar Verkäufe in den UK zu Stande bringe. Dumm nur, dass der doofe Brexit vor der Tür steht…

Da gleich noch ein Tip für alle die in UK VAT registriert sind: Vor dem Brexit Ware nach UK schaffen!! So bekommt ihr die noch Zollfrei ins Land. Was danach passiert weiß keiner. Zur Not findet ihr jemanden der euch Lagerfläche bietet.

Nachträglich Listings hinzufügen

Wie oben bereits beschrieben kann man nicht mehr so einfach Listings durch eintragen eines Preises für einen anderen Marktplatz freischalten. Statt dessen müsst ihr jetzt über Flatfiles gehen („Mehrere Artikel hochladen“). Dort müssen die SKUs identisch sein mit eurem Hauptland (Deutschland). Dann können diese verknüpft und synchronisiert werden.

Wie es genau geht steht nebenbei im „Statusbericht“ den man zu jedem Marktplatz erzeugen kann. Dort ließt man hinten in der Kommentarspalte zu einem „nicht gelisteten Produkt“:

To solve this issue:
1) Create this ASIN in your target marketplace in the appropriate language.
2) The ASIN will be excluded at the time of creation.
3) Use Build International Listings > Reconnect Listings to remove the exclusion and the offer will be connected and synchronized if eligible.

Ihr könnt aber nicht einfach das selbe Flatfile hochladen, da die Browsernodes (also die Warenkategorienummern) zwischen UK, DE und den anderen Marktplätzen unterschiedlich sind/sein können. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob es zwischenzeitlich kleine Änderungen am Listing gab dich ich nur online durchgeführt hatte. Also beantragte ich den Download meines Lagerbestands als Lagerbestandsdatei in allen Marktplätzen. Bis jetzt hat sich noch niemand meinem Fall angenommen… 🙁

Mal wieder Recycling

Damit die Woche gut genutzt war, habe ich mich auch noch bei der zentralen Stelle registriert und dabei den sehr guten Guide von Tobias Winter genutzt. Das ging alles sehr smooth, nur schwant mir schon jetzt, dass dieses Thema absehbar nun auch von den anderen EU Ländern eingeführt wird und man wieder Arbeit bekommt. Ist immer nicht viel, aber einfach lästig. Und vor allem wird es im Ausland nochmals schwieriger weil alles immer leicht anders und in einer anderen Sprache gemacht ist. Wieso kümmert sich eigentlich darum niemand? Wieso haben wir Unternehmer eigentlich keinen Vertreter der das mal anpacken könnte? Waru… Moment… haben wir… Die IHK! Deshalb habe ich einen offenen Brief an meine IHK geschrieben und darum gebeten sich dem Thema anzunehmen.

An alle Onlinehändler die das lesen und innereuropäisch verkaufen oder verkaufen wollen: Schaut euch den Offenen Brief an die IHK an und versendet diesen oder einen vergleichbaren an eure IHK und macht da mal ein kleines bisschen Druck. Das wäre was, was uns wirklich hilft.

Ich hoffe ihr konntet wieder etwas interessantes mitnehmen. Lasst mich eure Gedanken zu den obigen Themen in den Kommentaren wissen.

Bis nächste Woche, euer Kevin


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7 Gedanken zu „Versand durch Amazon #152: Internationale Angebote

  1. Felix

    Hi Kevin,

    bezüglich Verkauf nach UK und in andere Länder:

    Meine FBA Produkte habe ich in alle europäischen Länder verkauft. Plötzlich tauchte eine Meldung in UK auf, dass ich die VAT Nummer hinterlegen soll. Da ich aber ausschließlich in DE lagere, war ich etwas verwundert. Eine Recherche hat ergeben, dass Amazon eine Retoure eines Kunden ohne mein Einverständnis in UK gelagert hat, was mich ab dem Zeitpunkt dazu verpflichtet hat, in UK eine VAT Nummer zu haben. Das Produkt habe ich dann sofort wieder nach DE schicken lassen. Nichts desto trotz bin ich jetzt für den Verkauf in UK gesperrt, da man innerhalb eines gewissen Zeitraums eine Nummer hinterlegen muss.
    Das soll wohl für die anderen Länder demnächst auch kommen.

    Antworten
    1. admin Beitragsautor

      Das entspricht dem was Tobias Winter auch berichtet hat. Hier wäre es sinnvoll sich mal in größerer Gruppe an Amazon zu wenden und deren(!) Fehlverhalten anzusprechen und um erneute Freischaltung zu bitten.
      Amazon hat nebenbei für das Fulfillment ja noch eine andere Option: Nämlich das abkaufen von Ware um es im Ausland zu verkaufen. Vielleicht kann man darüber diesen Defekt in der Lagerverwaltung beheben.

      Antworten
  2. Marcus

    Danke für deinen tollen Beitrag! Ich verfolge jeden Blogbeitrag sehr gespannt.

    Wie hast Du dich in den anderen Ländern regestriert (Ust)? Hast du das einem Service übergeben?

    Vielen Dank und Grüße aus Frankfurt

    Antworten
    1. admin Beitragsautor

      Gar nicht. Man muss sich nur dann registrieren wenn:

      Ware dort lagert und von dort zu Kunden geschickt wird.
      Dein Umsatz in dieses Land eine Gewisse Schwelle übersteigt. (google: Lieferschwelle EU Länder)

      Antworten
  3. Martin

    Hallo Kevin,

    Ich habe vor ca. 1 Woche deinen Blog entdeckt und alle Beiträge deines Logbuchs nacheinander gelesen. Ich habe mir nun einen Schnellabriss der letzten 3 Jahre in 1 Woche aufgesaugt. Ich bin selbst Neustarter im FBA Business und werde in diesem Monat (mein 2. Monat) wohl den Level 2 erreichen, eigentlich bin ich jedoch ein totaler Grünschnabel.

    In meinem Hauptjob bin ich im (offline)Vertrieb eines Großhändlers tätig, deswegen meine 2 ct aus vertrieblicher Sicht:
    Deine Umsätze stagnieren seit geraumer Zeit um die Marke 2000Euro/Woche. Es gibt Ausreißer nach oben und unten aber im Prinzip ist das so der Level. Deine Gewinne werden nahezu komplett von Werbung aufgefressen. Die Hoffnung mit dem PL2 durchzustarten und diese Marken dauerhaft nach oben zu durchbrechen hat sich bislang nicht erfüllt. Die „schlechten Wochen“ entstehen oft durch ooS Situationen – du kannst schlichtweg nix verkaufen weil du keine Ware hast. Meiner Meinung nach solltest du den restocking Prozess der RA/OA Produkte und den ganzen Buchhaltungscheiß weitestgehend automatisieren. Hier musst du dich aktuell noch viel zu viel drum kümmern statt in Umsatz generierende Tätigkeiten zu einzuzahlen. Ideal machst du 1 Anruf beim Großhändler und sagst ihm: schick mal wieder1 Palette von meiner Ware raus. Diese ist dann schon genauso gepackt und gelabelt wie Amazon das verlangt. Mittlerweile solltest du genug Erfahrungswerte für diese Produkte haben um eine Hochrechnung der Absätze für 6/12 Monate zu ermitteln. Konfrontiere deine Lieferanten mit der Jahresmenge und vereinbare Kontrakte, so das du dort dann häppchenweise die Abrufe platzieren kannst. Vorteil: Die Ware ist immer kurzfristig verfügbar und der Preis ist am Jahresanfang fest fixiert worden. somit kennst du genau deine Kalkulation. (Normalerweise wird ja der gesamte Auftrag komplett produziert)

    Die PPC Kampagne für PL1 und die RA/OA Produkte würde ich auf ein Minimalmaß reduzieren oder ganz abschalten. Hier solltest du doch mittlerweile genug organische Sales haben um vernünftig gerankt zu sein. Investiere stattdessen dein Werbebudget (welches du festlegen solltest damit du nicht von den Zahlen überascht werden kannst) komplett in spitz targetierte Facebookwerbung für PL2. Warum läuft der Verkauf von deinem Produkt so schleppend? Weil die Kunden dich nicht kennen/finden oder einfach die Dominaz des Platzhirschs so stark ist. Du löst mt deinem Produkt aber ja wohl ein Problem bei deinen Kunden. Deine sample verteilung auf der Messe/Konferenz war schon super dafür. Du brauchst die Entscheider auf deinem Listing, egal ob die da kaufen dürfen oder nicht. Also ziehst du die mit externen Traffic auf Amazon und generierst so im Idealfall direkt organische Sales. Wichtig ist das du mit deinem Produkt in das Bewusssein deiner Zielgruppe kommen musst. Dafür ist PPC zu schwach weil die Reichweite bei FB viel größer ist. Auf der Landingpage die du gebaut hast sollte der Kunde nicht nur den Bonus/Mehrwert finden sondern auch eine Bitte zur Rezension (du kannst das bestimmt als Direktlink programmieren) und ein „empfehlen Sie diese Produkt gern weiter wenn Sie zufrieden sind“

    PS ich finde es absolut beeindruckend was du auf die Beine gestellt hast und welche Zahlen du generierst. Davon bin ich selber noch Lichtjahre weg. Bitte sieh meinen Kommtenar als Impuls an und nicht als Kritik. Was du tust ist vorbildlich!

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    1. admin Beitragsautor

      Danke für die super Analyse. Ich denke da ist viel wahres dabei. Was passiert wenn ich die Werbung runterfahre wäre einen Versuch wert. Direkten impact durch FB Werbung konnte ich nicht feststellen, deshalb bin ich etwas vorsichtig geworden.

      Antworten

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