Versand durch Amazon #109: Direkter Kundenkontakt

Hallo Leute, willkommen zurück zur 109ten Ausgaben meines Versand durch Amazon Logbuchs. Letztes Wochenende war ich auf einer Konferenz und konnte mein Produkt direkt Kunden zeigen. Davon erzähle ich euch gleich mehr. Aber zuerst der gewohnte…

Bericht zur Lage des Verkaufs

Die vergangene Woche war in Deutschland eine Ideale Urlaubswoche. Und in meiner Erfahrung bisher bedeutet dies sinkende Umsätze. Und die Woche verhielt sich exakt so. Da Deutschland mein stärkster Markt ist, hat dies natürlich direkte Auswirkungen auf den Wochenertrag.

Montag und Dienstag zählen bei mir sonst zu den stärksten Tagen. Diese Woche lag der Umsatz auf Wochendniveau da Dienstag Bundesweiter Feiertag war und Montag Brückentag. Interessanterweise war der Mittwoch (Feiertag in Bayern) nicht schwächer als sonst. D.h. meine Kunden stammen vorwiegend nicht aus Bayern? Vermutlich.

Da die beiden starken Tage wegfielen, und die Deutschen wohl generell die Woche eher für Urlaube genutzt haben, wurde diesmal weniger als 1000€ in die Kasse gespült (zum Vergleich: eine starke Woche liegt bei über 1700€). Italien schwächelte ebenfalls und brachte sogar weniger als 100€ (pro Woche!) ein. In Summe kamen aus dem Ausland weniger als 500€ zusammen. Alles in Allem also ca. 1400€, dass sind 500€ weniger als in den letzten Wochen.

Direkter Kundenkontakt

Ich hatte letzte Woche Vorbereitungen getroffen um das beste aus der Konferenz zu machen. Ich hatte Flyer vorbereitet und per Express in mein übliches Hotel geschickt, damit ich diese vorfalten kann. Am Freitag für ich in einen Großmarkt und besorgte mir Umschläge. Dann setzte ich mich an meinen Rechner und gestaltet einen Aufdruck in der „Corporate Identity“ wie ich sie im Kopf hatte und druckte die am heimischen Rechner aus. Danach wurden die Sets befüllt und verschlossen und mein Koffer mit 40 Sets bestückt. Der Handelswert der Sets lag pro Stück bei etwas unter 10 Euro.

Vor Ort suchte ich dann gezielt nach Leuten die genau den selben Job machen wie ich und sprach mit ihnen über ihre Arbeitsweise. Früher oder später stellte ich dann den Problemfall dar, den ich mit meinem Produkt lösen möchte und fragte ob diese den ebenfalls erlebt haben. Die meisten bejahten und hatte dann Interesse an meinem Testset. Die Gespräche liefen meist am Ende von Sessions und in den Pausen. Zur Ende der Konferenz hatte ich dann etwas mehr Routine. Falls die Zeit knapp wurde und ein potentieller Interessent dabei war zu gehen, fragte ich auch einfach, ob ich ihm ein Produkt pitchen dürfte. Da mein Publikum nicht aus Silicon Valley Investoren besteht waren sie meist offen und interessiert. Insgesamt haben nur eine handvoll Leute kein Interesse signalisiert.

Etwas nervöser war ich im Bezug auf die Sponsorenstände. Dort waren Trainings und Beratungs-Firmen vertreten die potentiell eigentlich größere Bestellungen abgeben könnten. Aber wie geht man an so etwas heran? Am Ende eines Tages schlenderte ich an einem Stand vorbei der nur von einer Dame besetzt war die dort etwas schrieb. Ich sprach sie an und fragte ganz direkt ob sie XYZ Benutzen und ob ich ihr etwas pitchen könnte. Sie war nicht ablehnend, rief einen Trainer herbei der das Testset auch direkt auseinander nahm und inspizierte. Interessant waren dann die Fragen. Erst ging es ums Material. Als die Qualität überzeugte war dann die Frage ob ich ein Logo aufbringen lassen könnte – natürlich. Im Kopf ratterten schon die Zahlen durch, welche Kosten Individualverpackungen verursachen. Aber bei der richtigen Menge kein Thema.
Am Ende sagte man mir, dass man das Set ausprobieren wollte und wenn alles passt und man sich über den Preis einig werden könnte, durchaus eine Bestellung möglich sei. Allerdings nicht solche „Minipäckchen“. Eher in einer Größenordnung von XXXXXXX. Die Zahl machte mich erstmal Baff, ich versuchte cool zu bleiben und sagte „Ja gerne. Freue mich auf die Antwort.“ und schlenderte davon. Die Menge war deutlich größer als mit was ich üblicherweise gerechnet hatte. Allerdings auch nichts komplett abwegiges, denn ich könnte mit meiner ersten Lieferung diese Bestellung sogar befriedigen. Der Punkt ist: Da könnte etwas gehen!

Tolle Überraschung am Ende

Auf dem Weg zum Flughafen im Minibus-Taxi trat dann noch mal positives Karma zu Tage. Ich hatte ein tolles Gespräch mit einem Software Craftsman und am Ende fragte ich ihn ob er seinen Kollegen so ein Testset mitbringen wollte. „Klar, warum nicht.“ Ich dachte mir, ach was ich geb allen anderen im Bus auch noch eins. Einer der Mitfahrer kam dann zu mir und fragte ob ich Whiskey trinke – was ich bejahte. Er schenkte mir darauf hin eine halb volle Flasche da er kein Check-Inn Gepäck hatte und er sie ja nicht einfach austrinken konnte. Geld wollte er keines, sagte danke für das TestSet und ging. Ich war baff. Tolles Event!

Soweit von mir. Ich hoffe ich konnte euch inspirieren auch einmal den direkten Draht zu euren Kunden zu suchen. Auch wenn es keine Flasche Whiskey wird, es lohnt sich bestimmt trotzdem.

6 Gedanken zu „Versand durch Amazon #109: Direkter Kundenkontakt

  1. Micha

    Hi,

    ich lese nun schon eine weile mit und bin selbst bei am überlegen auch FBA zu betreiben. Aktuell bin ich noch bei der Ideenfindung. Anfangen würde ich auch erstmal mit einer art Arbitrage-Handel.
    Großen Respekt muss ich dir aber auch aussprechen für deinen wöchentlichen Reports, ich freu mich schon immer auf Dienstag um zu schauen wie es bei dir voran geht.

    Antworten
    1. admin Beitragsautor

      Hi Marc,
      doch habe ich. Unter anderen auch deshalb, weil die potentiell größeren Kunden teilweise auch eigene Produkte in China fertigen lassen. Und wenn einer der großen Marktführer einfach ein Produkt wie meins ins Sortiment nimmt, wird es auch schwer. Aber ich hoffe ich hab 1-2Jahre Zeit bevor man mich bemerkt und in der Zeit kann ich Kunden für mich gewinnen. Wenn ich die erste Lieferung verkaufe dann mach ich schon Mal finanziell keinen Verlust. Wenn ich 2x die aktuelle Menge verkauft habe, dann hab ich meine investierte Zeit bezahlt bekommen. Alles darüber, war dann finanziell erfolgreich.

      Antworten
  2. ZvG

    Finde insbesonderes toll, dass man mit deinem Beitrag auch mitbekommt, wie du auch über den Tellerrand blickst. Amazon FBA kann langfristig nie das einzige Standbein sein (außer du heißt thefriendlyswede oder so)

    Auf Amazon schwirren einige Produkte herum, die x-mal kopiert werden, aber nie den erstplatzierten Markennamen mit xxx Rezessionen verdrängen können. Je mehr Zeit du Vorsprung hast, desto schwieriger und teurer wird es werden, das sie dir einen Anteil am Kuchen wegnehmen.

    Viel Glück dabei!

    Antworten
  3. Pingback: Versand durch Amazon #250: Jubiläum am Rande des Lockdowns - FBA in Germany

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert